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Pferde-Leid aus Unwissenheit

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„Habt ihr Euch mal überlegt, warum die Pferde, wenn sie den ganzen Tag auf der Weide grasten auf dem Weg zum Stall immer noch ständig zum Gras ziehen? Nicht weil sie dominant oder verfressen sind, sondern weil sie sich nicht selbst regulieren können“ erklärt Pferdetrainer Timo Ameruoso, „sie bauen über das Grasen Druck oder Stress ab.“

Es sei auch nicht Neugierde, wenn das Pferd den Kopf zum Sattel dreht, sondern ein Abwehrmuster. „Vieles ist reine Interpretationssache des Pferdebesitzers, wenn eine Person sagt, ihrem Pferd macht das Reiten im Gelände oder auf dem Dressurplatz Spaß. Woher weiß sie das?“, will Timo damit nur alle Reiter anregen ihr Wissen und ihre Handlungen ständig zu hinterfragen und vor allem auch das ihrer Trainerinnen.

Ob ich mein Pferd nur konditioniere oder mit ihm kommuniziere sei ein großer Unterschied. Die feine Kommunikation sei so wichtig, weil Pferde alltägliche Gewalt erfahren, die man nicht sieht. Das geschieht unbemerkt aufgrund falscher überlieferter Narrative in der Reitkultur und der Haltung, weil wir sie zu wenig beobachten, zu wenig Zeit mit ihnen abseits des Reitplatzes verbringen oder einfach auch aus Unwissenheit.

„Ein Beispiel ist die Zucht, wo man die Fohlen schon mit sechs Monaten von ihren Müttern trennt und nur zu Gleichaltrigen stellt. Dafür gibt es in der Natur kein Vorbild, in der Fohlen von der Mutter erst mit einem Jahr über mehrere Wochen sukzessive abgesetzt werden. Von Null bis einem Jahr besitzt das Fohlen keine Selbstregulation und wenn es sich erschreckt kann es sich nicht selbst beruhigen, braucht die Mama und trinkt oder stellt sich nah zum Vater.

Ein weiteres Beispiel von angewandter alltäglicher Gewalt, die man nicht sieht sei etwa das falsche Gurten, so Timo, „ich sollte meinem Pferd das Gefühl geben, das Reiten belanglos ist. Ansonsten versucht das Gehirn nur krampfhaft Lösungen zu finden. Beim Satteln sollte man eigentlich so weit sein, dass man dabei das Pferd nicht anbinden muss und sollte dabei auf die Atmung des Pferdes achten. Beim Einatmen wird der Bauch des Pferdes dick, beim Ausatmen zieht er sich zusammen und wir ziehen dabei den Gurt vorsichtig an.“ Damit werde das Gurten zwanglos und belanglos.
Weitere Beispiele für Gewalt am Pferd, die man nicht sieht, nennt Timo in dieser AUF TRAB-Podcast-Folge, die diesmal tiefer in die Psychologie der Pferde eintaucht.
Viel Hörvergnügen wünschen Julia und ihre Welshies
Praktische Tipps von Timo findet ihr auch auf seinem Insta-Kanal ameruoso_official, wo ihr ihn auch immer wieder Fragen live stellen könnt. AUF TRAB könnt ihr natürlich auch jeder Zeit Fragen stellen. Wir freuen uns auf eure Kommentare, bzw. schreibt uns an julia@auftrab.eu

Musik- und Soundrechte: ⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠https://auftrab.eu/index.php/musik-und-soundrechte/

⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠#Gewalt #Psychologie #Kommunikation #pferde #Pferde #Podcast

Foto: Timo Ameruoso

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Es sei auch nicht Neugierde, wenn das Pferd den Kopf zum Sattel dreht, sondern ein Abwehrmuster. „Vieles ist reine Interpretationssache des Pferdebesitzers, wenn eine Person sagt, ihrem Pferd macht das Reiten im Gelände oder auf dem Dressurplatz Spaß. Woher weiß sie das?“, will Timo damit nur alle Reiter anregen ihr Wissen und ihre Handlungen ständig zu hinterfragen und vor allem auch das ihrer Trainerinnen.

Ob ich mein Pferd nur konditioniere oder mit ihm kommuniziere sei ein großer Unterschied. Die feine Kommunikation sei so wichtig, weil Pferde alltägliche Gewalt erfahren, die man nicht sieht. Das geschieht unbemerkt aufgrund falscher überlieferter Narrative in der Reitkultur und der Haltung, weil wir sie zu wenig beobachten, zu wenig Zeit mit ihnen abseits des Reitplatzes verbringen oder einfach auch aus Unwissenheit.

„Ein Beispiel ist die Zucht, wo man die Fohlen schon mit sechs Monaten von ihren Müttern trennt und nur zu Gleichaltrigen stellt. Dafür gibt es in der Natur kein Vorbild, in der Fohlen von der Mutter erst mit einem Jahr über mehrere Wochen sukzessive abgesetzt werden. Von Null bis einem Jahr besitzt das Fohlen keine Selbstregulation und wenn es sich erschreckt kann es sich nicht selbst beruhigen, braucht die Mama und trinkt oder stellt sich nah zum Vater.

Ein weiteres Beispiel von angewandter alltäglicher Gewalt, die man nicht sieht sei etwa das falsche Gurten, so Timo, „ich sollte meinem Pferd das Gefühl geben, das Reiten belanglos ist. Ansonsten versucht das Gehirn nur krampfhaft Lösungen zu finden. Beim Satteln sollte man eigentlich so weit sein, dass man dabei das Pferd nicht anbinden muss und sollte dabei auf die Atmung des Pferdes achten. Beim Einatmen wird der Bauch des Pferdes dick, beim Ausatmen zieht er sich zusammen und wir ziehen dabei den Gurt vorsichtig an.“ Damit werde das Gurten zwanglos und belanglos.
Weitere Beispiele für Gewalt am Pferd, die man nicht sieht, nennt Timo in dieser AUF TRAB-Podcast-Folge, die diesmal tiefer in die Psychologie der Pferde eintaucht.
Viel Hörvergnügen wünschen Julia und ihre Welshies
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