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Episode 87 - Struktur in Verhandlungen

12:33
 
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Meine Verhandlungen laufen nicht so wie geplant – was mir fehlt ist eine Struktur. So ungefĂ€hr lautete einer der SĂ€tze, den, nennen wir ihn Marc, mir im Rahmen seiner Problemdefinition entgegenbrachte. Marc hat einen juristischen Hintergrund und hat sich ein kleines, spannendes Dienstleistungsunternehmen aufgebaut. Die meisten Verhandlungen fĂŒhrt er selbst. Ich kam rein, wir begrĂŒssten uns und sprachen ein wenig ĂŒber die Spiele vom Wochenende. Zu Beginn unserer GeschĂ€ftsbeziehung waren wir mal gemeinsam beim Eishockey, seitdem ist das fast bei jedem Treffen unser Small-Talk Thema #1. Danach wird es schon chaotisch. Mal greife ich einen Punkt aus dem Smalltalk auf, durch den ich dann auf unser Thema lenken kann. Doch dann springen wir hin und her. Erst QualitĂ€t, dann der Preis, dann die ZeitrĂ€ume, dann wieder der Preis, dann die Zahlungsziele, dann wieder die QualitĂ€t und dann wieder der Preis
 irgendwie ein totales Chaos. Das stresst mich und nach knapp 2 Stunden haben wir dann oft noch immer kein Ergebnis. Das nervt und frustriert zugleich. Dann rennt uns meist die Zeit weg und wir einigen uns auf irgendwas, worĂŒber wir ein paar Wochen spĂ€ter wieder sprechen mĂŒssen
 Hmm – das ist in der Tat chaotisch. Doch was kann Marc jetzt tun, damit das besser wird? Mein Rat lautet: verhandle strukturiert, und bleib flexible. Ein Widerspruch? Schau’n mer mal was die Wissenschaft bzw. die Schriftsteller so sagen. Ein interessantes Buch zu diesem Thema ist «Strukturdenken, der SchlĂŒssel zum erfolgreichen Reden und Verhandeln» 1985 erschienen und geschrieben von Fritjof Haft – Baujahr 1940. Ja, ein altes Buch von einem noch Ă€lteren Autor, der sicherlich nicht die Erkenntnisse der modernen Kommunikations- und Verhandlungslehre berĂŒcksichtigt hat (wie auch???) Doch was er schon 1985 geschrieben hat, hilft auch heute noch weiter. «Es gibt keine «Superstruktur» der Verhandlungsmethode, aber es gibt unentwegt Strukturen, die man erkennen, artikulieren und gegebenenfalls durchsetzen muss.» Haft unterscheidet Strukturdenken, Sachdenken und Kompromissdenken. Und diesen Ansatz finde ich sehr spannend, denn er bezieht sich dabei auf die Art des Denkens. Ganz vereinfacht ausgedrĂŒckt splittet er einzelne Punkte/Argumente auf und teilt diese hierarchisch ein. Durch diesen Impuls kannst Du die einzelnen Forderungen, Themenschwerpunkte deiner Verhandlung gut strukturieren. Das vereinfacht es fĂŒr alle Beteiligten. Ich werde hier jetzt nicht das ganze Buch besprechen, das mache ich vielleicht ein anderes Mal, doch ein weiteres Zitat, hebe ich schon mal hervor: «Kein Konflikt ist wirklich neu. Das Leben ist eine ewige Wiederkehr des Gleichen. Andererseits ist jeder Konflikt einmalig. Er ist so noch nicht vorgekommen und wird auch so nicht nochmal vorkommen.» Auch «Never split the difference” / kompromisslos verhandeln» von Chris Voss ist u.a. in diesem Zusammenhang eine gute Empfehlung. Chris Voss ist der wohl bekannteste, nicht-akademische Verhandlungsexperte, der den eindrucksvollsten FBI-Track Record vorweisen kann. Und es liegt auf der Hand, dass er und seine favorisierte Vorgehensweise strukturiert ist. Einen Teil seiner Struktur, setzte Marc bereits unbewusst schon vor unserer Zusammenarbeit ein – er baute ein VertrauensverhĂ€ltnis auf, in dem er sich auf Smalltalk einliess und Gemeinsamkeiten aufgriff. Dieses VertrauensverhĂ€ltnis reduziert die Feindseligkeit und die Wahrscheinlichkeit, dass deine Verhandlungen gecrasht werden, sinkt. Nun, jetzt wĂŒrde es wahrscheinlich dein Hörerlebnis deutlich verschlechtern, wenn ich jeden einzelnen Punkt hier mit Quellenangabe versehen wĂŒrde und hieraus eine wissenschaftliche Arbeit machen wĂŒrde - keine Angst – das ist nicht mein Stil. Dennoch halte ich es fĂŒr wichtig, zumindest einzelne Quellen und BĂŒcher mal einfliessen zu lassen. Und ausserdem mache ich das ja nicht ganz uneigennĂŒtzig, denn wenn dich die BĂŒcher interessieren, dann findest Du hier in diesem Kanal auch Besprechungen – Chris Voss «Never split the difference» ebenso wie 3-D Negotiation von Lax & Sebenius. Letzteres bietet ebenfalls einen wichtige Aussage zu dem Thema Struktur in Verhandlungen – doch dazu spĂ€ter mehr. Die Tatsache, dass ich von 2004 bis Anfang 2011 als Soldat gedient habe lĂ€sst viele schliessen, dass ich ein sehr strukturierter Mensch bin. Die verschiedenen internationalen Erfahrungen haben mir ebenfalls aufgezeigt, dass ich im Vergleich zu anderen Menschen anderen NationalitĂ€ten tatsĂ€chlich strukturierter agiere. Diesen BestĂ€tigungsfehler, oder ist Dir Confirmation bias lieber? werde ich mal so stehen lassen. FĂŒhlt sich fĂŒr mich gerade richtig an 😉 Und wo wir gerade bei GefĂŒhlen sind – weisst Du, was mir ein GefĂŒhl der Sicherheit vermittelt? Ja, um Ansatzweise vollstĂ€ndig auf diese Frage zu antworten, dĂŒrfen Alternativen und Informationen als Antwort nicht fehlen, doch lasse ich die mal kurz aussen vor, denn die haben weniger Einfluss auf die Struktur. Was mir Sicherheit in Verhandlungen vermittelt eine Agenda. Ob das nun ein Werkzeug, Tool, eine Taktik oder martialisch ausgedrĂŒckt sogar eine Art Waffe sein soll, kannst Du fĂŒr dich selbst entscheiden. Fakt ist, mit einer Agenda sorgst Du bereits wĂ€hrend deiner Vorbereitung dafĂŒr, dass die Verhandlungen einen roten Faden erhalten. Erfahrungswerte der bisherigen Zusammenarbeit, gemeinsame Definition der Konditionen und Ausbau unserer GeschĂ€ftsbeziehung wĂ€ren 3 Punkte, die Marc fĂŒr seine Verhandlung nutzen könnte. Diese Punkte sind universell und erfĂŒllen das, was sie in meinen Augen auch sollen: Konkret unkonkret sein. Wieso? Weil du dir so FlexibilitĂ€t verschaffst, dennoch klar die Themen vorgibst. Wenn Du dazu noch mehr hören magst, dann findest Du in der ersten Staffel die Episode «Agenda», die dir weitere wertvolle Impulse liefert. Hier und heute reicht es, zu wissen, dass Dir eine Agenda dabei hilft, deiner Verhandlung einen roten Faden zu verleihen. Gut – dann kann ja jetzt nix mehr schief gehen, sagt Marc, nachdem wir das kurz besprochen hatten. Ähm ja, Nein bzw. doch. Und da kommen wir dann auch schon an den nĂ€chsten spannenden Punkt. Eine Verhandlung von vorne bis hinten durchzuplanen, also zu choreografieren, ist Quatsch, auch wenn es zum einen hĂ€ufig so gefordert wird und demnach auch gerne so verkauft wird. Jaja, die Krux mit der Nachfrage und dem Angebot. Wieso ich das so sehe, könnte meine Definition etwas verdeutlichen. Ein Drehbuch oder Neudeutsch ein Playbook gibt Schritt fĂŒr Schritt vor, was wann passiert. Wenig FlexibilitĂ€t, wenig bis kaum Spielraum fĂŒr Neues. Eine Verhandlung funktioniert in meinen Augen anders – sie ist kein abgekartetes Spiel, denn darauf könnten die meisten Menschen verzichten. Eine Verhandlung – oder besser JEDE Verhandlung ist individuell. Allein daraus kann jeder halbwegs klardenkende Mensch ableiten, dass ein Drehbuch keine wirkliche Hilfe darstellt. Was jedoch durchaus Sinnvoll ist, ist ein Plan – in meiner Marketingsprache ein Matchplan. Das ist doch das gleiche – au contraire mein Freund. Ein Matchplan beinhaltet, wie ein Playbook ebenfalls strategische und taktische Elemente – allerdings bildet ein Matchplan den Rahmen und lĂ€sst ausreichend FreirĂ€ume, die z.b. zur Wertschöpfung genutzt werden. Create Value – vergrössere den Nutzen & den Mehrwert gemeinsam mit den Menschen, mit denen Du verhandelst. Das ist die Idee dahinter. Eine Verhandlung ist weder ein TheaterstĂŒck noch ein Backrezept. Eine Verhandlung ist eher ein Meisterschaftsspiel, wie wir es von vielen verschiedenen Sportarten kennen. Diese Spiele folgen den gleichen Regeln, Ă€hnlichen, standardisierten AblĂ€ufen, und dennoch verlaufen alle individuell. Über Erfolg oder Misserfolg entscheidet die Umsetzung des Matchplans. So, Marc hilft das in seiner Situation weiter, denn beginnt zu verstehen, dass eine Verhandlung zwar einen gewissen Rahmen hat bzw. haben sollte, er sich jedoch von seinem Streben nach einer «festen Struktur» trennen darf. Er hat das auch ĂŒberraschend schnell geschafft, was mich natĂŒrlich sehr freut. Und allein der Einsatz der Agenda hat sich fĂŒr Ihn jetzt schon bezahlt gemacht. Und ganz Colombo-Like (die Ă€lteren werden sich erinnern) fĂ€llt mir da gerade quasi beim Rausgehen noch eine Sache ein: Das Buch 3-D Negotiation hat zu diesem Thema eine ganz entscheidende Aussage parat. Denke strategisch, agiere opportunistisch – so lautet die KapitelĂŒberschrift (frei ĂŒbersetzt) des letzten Kapitels. In diesem Kapitel steht ein kurzer Passus, der Dir, wenn Du ihn verinnerlichst, sehr helfen wird. Dieser lautet: “Negotiating effectively is not like following a recipe that is written out, before you start: step 1 step 2
 then you’re done
 Those, who think of strategy as a present path, however cleverly constructed, risk finding themselves at a loss if (when!)the inevitable unforeseen event knocks them off track. ...Roger Fisher has observed, a robust negitation strategy is more like a map with a provisional route sketched from here to there, than it’s like a set path.” Frei ĂŒbersetzt: Es gibt kein Rezept fĂŒr effektive VerhandlungsfĂŒhrung. Im Gegenteil. Es ist gefĂ€hrlich so zu agieren. Dazu kommt noch eine Feststellung, die Roger Fisher zugeschrieben wird: Eine robuste Verhandlungsstrategie gleicht eher einer Landkarte auf der eine vorlĂ€ufige Route von hier nach dort eingezeichnet ist, als dass sie einen festen Weg darstellt. Wenn Du also jetzt noch immer auf der Suche nach einer fixen Struktur fĂŒr deine Verhandlungen bist, dann höre hier vielleicht nochmal genauer hin und nehme die angesprochenen BĂŒcher zur Hilfe. Vielleicht liest Du ja etwas raus, was ich anders interpretiert habe – und wenn es so ist – dann melde dich. Was sagt uns das jetzt alles? Es gibt sicherlich Möglichkeiten deiner Verhandlung eine gewisse Struktur zur verleihen, und wahrscheinlich sogar mehr, als ich hier heute dargestellt habe. Dennoch gibt es ein paar Punkte, die Du beachten solltest. Und zu diesen zĂ€hlen aus meiner Sicht: Baue ein VertrauensverhĂ€ltnis auf, Sammle Informationen, achte auf Gemeinsamkeiten – Vertrauten Menschen werden weniger Steine in den Weg gelegt. Verhandle strukturiert – und bleib flexibel Agenda verhilft dir zu einem roten Faden – Leitlinien Ein Playbook/Drehbuch fĂŒr Verhandlungen ist quatsch Ein variablen Matchplan solltest Du haben Eine Verhandlung ist weder ein TheaterstĂŒck noch ein Backrezept. Eine Verhandlung ist eher ein Meisterschaftsspiel, wie wir es von vielen verschiedenen Sportarten kennen. BerĂŒcksichtigst Du mindestens eine dieser Sachen in deiner nĂ€chsten Verhandlung, dann wirst Du mit Sicherheit: BESSER VERHANDELN Probier’s aus und lass mich wissen, wie es gelaufen ist! Ciao & bis zum nĂ€chsten Mal Dein Andi Links Andreas Schrader
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Meine Verhandlungen laufen nicht so wie geplant – was mir fehlt ist eine Struktur. So ungefĂ€hr lautete einer der SĂ€tze, den, nennen wir ihn Marc, mir im Rahmen seiner Problemdefinition entgegenbrachte. Marc hat einen juristischen Hintergrund und hat sich ein kleines, spannendes Dienstleistungsunternehmen aufgebaut. Die meisten Verhandlungen fĂŒhrt er selbst. Ich kam rein, wir begrĂŒssten uns und sprachen ein wenig ĂŒber die Spiele vom Wochenende. Zu Beginn unserer GeschĂ€ftsbeziehung waren wir mal gemeinsam beim Eishockey, seitdem ist das fast bei jedem Treffen unser Small-Talk Thema #1. Danach wird es schon chaotisch. Mal greife ich einen Punkt aus dem Smalltalk auf, durch den ich dann auf unser Thema lenken kann. Doch dann springen wir hin und her. Erst QualitĂ€t, dann der Preis, dann die ZeitrĂ€ume, dann wieder der Preis, dann die Zahlungsziele, dann wieder die QualitĂ€t und dann wieder der Preis
 irgendwie ein totales Chaos. Das stresst mich und nach knapp 2 Stunden haben wir dann oft noch immer kein Ergebnis. Das nervt und frustriert zugleich. Dann rennt uns meist die Zeit weg und wir einigen uns auf irgendwas, worĂŒber wir ein paar Wochen spĂ€ter wieder sprechen mĂŒssen
 Hmm – das ist in der Tat chaotisch. Doch was kann Marc jetzt tun, damit das besser wird? Mein Rat lautet: verhandle strukturiert, und bleib flexible. Ein Widerspruch? Schau’n mer mal was die Wissenschaft bzw. die Schriftsteller so sagen. Ein interessantes Buch zu diesem Thema ist «Strukturdenken, der SchlĂŒssel zum erfolgreichen Reden und Verhandeln» 1985 erschienen und geschrieben von Fritjof Haft – Baujahr 1940. Ja, ein altes Buch von einem noch Ă€lteren Autor, der sicherlich nicht die Erkenntnisse der modernen Kommunikations- und Verhandlungslehre berĂŒcksichtigt hat (wie auch???) Doch was er schon 1985 geschrieben hat, hilft auch heute noch weiter. «Es gibt keine «Superstruktur» der Verhandlungsmethode, aber es gibt unentwegt Strukturen, die man erkennen, artikulieren und gegebenenfalls durchsetzen muss.» Haft unterscheidet Strukturdenken, Sachdenken und Kompromissdenken. Und diesen Ansatz finde ich sehr spannend, denn er bezieht sich dabei auf die Art des Denkens. Ganz vereinfacht ausgedrĂŒckt splittet er einzelne Punkte/Argumente auf und teilt diese hierarchisch ein. Durch diesen Impuls kannst Du die einzelnen Forderungen, Themenschwerpunkte deiner Verhandlung gut strukturieren. Das vereinfacht es fĂŒr alle Beteiligten. Ich werde hier jetzt nicht das ganze Buch besprechen, das mache ich vielleicht ein anderes Mal, doch ein weiteres Zitat, hebe ich schon mal hervor: «Kein Konflikt ist wirklich neu. Das Leben ist eine ewige Wiederkehr des Gleichen. Andererseits ist jeder Konflikt einmalig. Er ist so noch nicht vorgekommen und wird auch so nicht nochmal vorkommen.» Auch «Never split the difference” / kompromisslos verhandeln» von Chris Voss ist u.a. in diesem Zusammenhang eine gute Empfehlung. Chris Voss ist der wohl bekannteste, nicht-akademische Verhandlungsexperte, der den eindrucksvollsten FBI-Track Record vorweisen kann. Und es liegt auf der Hand, dass er und seine favorisierte Vorgehensweise strukturiert ist. Einen Teil seiner Struktur, setzte Marc bereits unbewusst schon vor unserer Zusammenarbeit ein – er baute ein VertrauensverhĂ€ltnis auf, in dem er sich auf Smalltalk einliess und Gemeinsamkeiten aufgriff. Dieses VertrauensverhĂ€ltnis reduziert die Feindseligkeit und die Wahrscheinlichkeit, dass deine Verhandlungen gecrasht werden, sinkt. Nun, jetzt wĂŒrde es wahrscheinlich dein Hörerlebnis deutlich verschlechtern, wenn ich jeden einzelnen Punkt hier mit Quellenangabe versehen wĂŒrde und hieraus eine wissenschaftliche Arbeit machen wĂŒrde - keine Angst – das ist nicht mein Stil. Dennoch halte ich es fĂŒr wichtig, zumindest einzelne Quellen und BĂŒcher mal einfliessen zu lassen. Und ausserdem mache ich das ja nicht ganz uneigennĂŒtzig, denn wenn dich die BĂŒcher interessieren, dann findest Du hier in diesem Kanal auch Besprechungen – Chris Voss «Never split the difference» ebenso wie 3-D Negotiation von Lax & Sebenius. Letzteres bietet ebenfalls einen wichtige Aussage zu dem Thema Struktur in Verhandlungen – doch dazu spĂ€ter mehr. Die Tatsache, dass ich von 2004 bis Anfang 2011 als Soldat gedient habe lĂ€sst viele schliessen, dass ich ein sehr strukturierter Mensch bin. Die verschiedenen internationalen Erfahrungen haben mir ebenfalls aufgezeigt, dass ich im Vergleich zu anderen Menschen anderen NationalitĂ€ten tatsĂ€chlich strukturierter agiere. Diesen BestĂ€tigungsfehler, oder ist Dir Confirmation bias lieber? werde ich mal so stehen lassen. FĂŒhlt sich fĂŒr mich gerade richtig an 😉 Und wo wir gerade bei GefĂŒhlen sind – weisst Du, was mir ein GefĂŒhl der Sicherheit vermittelt? Ja, um Ansatzweise vollstĂ€ndig auf diese Frage zu antworten, dĂŒrfen Alternativen und Informationen als Antwort nicht fehlen, doch lasse ich die mal kurz aussen vor, denn die haben weniger Einfluss auf die Struktur. Was mir Sicherheit in Verhandlungen vermittelt eine Agenda. Ob das nun ein Werkzeug, Tool, eine Taktik oder martialisch ausgedrĂŒckt sogar eine Art Waffe sein soll, kannst Du fĂŒr dich selbst entscheiden. Fakt ist, mit einer Agenda sorgst Du bereits wĂ€hrend deiner Vorbereitung dafĂŒr, dass die Verhandlungen einen roten Faden erhalten. Erfahrungswerte der bisherigen Zusammenarbeit, gemeinsame Definition der Konditionen und Ausbau unserer GeschĂ€ftsbeziehung wĂ€ren 3 Punkte, die Marc fĂŒr seine Verhandlung nutzen könnte. Diese Punkte sind universell und erfĂŒllen das, was sie in meinen Augen auch sollen: Konkret unkonkret sein. Wieso? Weil du dir so FlexibilitĂ€t verschaffst, dennoch klar die Themen vorgibst. Wenn Du dazu noch mehr hören magst, dann findest Du in der ersten Staffel die Episode «Agenda», die dir weitere wertvolle Impulse liefert. Hier und heute reicht es, zu wissen, dass Dir eine Agenda dabei hilft, deiner Verhandlung einen roten Faden zu verleihen. Gut – dann kann ja jetzt nix mehr schief gehen, sagt Marc, nachdem wir das kurz besprochen hatten. Ähm ja, Nein bzw. doch. Und da kommen wir dann auch schon an den nĂ€chsten spannenden Punkt. Eine Verhandlung von vorne bis hinten durchzuplanen, also zu choreografieren, ist Quatsch, auch wenn es zum einen hĂ€ufig so gefordert wird und demnach auch gerne so verkauft wird. Jaja, die Krux mit der Nachfrage und dem Angebot. Wieso ich das so sehe, könnte meine Definition etwas verdeutlichen. Ein Drehbuch oder Neudeutsch ein Playbook gibt Schritt fĂŒr Schritt vor, was wann passiert. Wenig FlexibilitĂ€t, wenig bis kaum Spielraum fĂŒr Neues. Eine Verhandlung funktioniert in meinen Augen anders – sie ist kein abgekartetes Spiel, denn darauf könnten die meisten Menschen verzichten. Eine Verhandlung – oder besser JEDE Verhandlung ist individuell. Allein daraus kann jeder halbwegs klardenkende Mensch ableiten, dass ein Drehbuch keine wirkliche Hilfe darstellt. Was jedoch durchaus Sinnvoll ist, ist ein Plan – in meiner Marketingsprache ein Matchplan. Das ist doch das gleiche – au contraire mein Freund. Ein Matchplan beinhaltet, wie ein Playbook ebenfalls strategische und taktische Elemente – allerdings bildet ein Matchplan den Rahmen und lĂ€sst ausreichend FreirĂ€ume, die z.b. zur Wertschöpfung genutzt werden. Create Value – vergrössere den Nutzen & den Mehrwert gemeinsam mit den Menschen, mit denen Du verhandelst. Das ist die Idee dahinter. Eine Verhandlung ist weder ein TheaterstĂŒck noch ein Backrezept. Eine Verhandlung ist eher ein Meisterschaftsspiel, wie wir es von vielen verschiedenen Sportarten kennen. Diese Spiele folgen den gleichen Regeln, Ă€hnlichen, standardisierten AblĂ€ufen, und dennoch verlaufen alle individuell. Über Erfolg oder Misserfolg entscheidet die Umsetzung des Matchplans. So, Marc hilft das in seiner Situation weiter, denn beginnt zu verstehen, dass eine Verhandlung zwar einen gewissen Rahmen hat bzw. haben sollte, er sich jedoch von seinem Streben nach einer «festen Struktur» trennen darf. Er hat das auch ĂŒberraschend schnell geschafft, was mich natĂŒrlich sehr freut. Und allein der Einsatz der Agenda hat sich fĂŒr Ihn jetzt schon bezahlt gemacht. Und ganz Colombo-Like (die Ă€lteren werden sich erinnern) fĂ€llt mir da gerade quasi beim Rausgehen noch eine Sache ein: Das Buch 3-D Negotiation hat zu diesem Thema eine ganz entscheidende Aussage parat. Denke strategisch, agiere opportunistisch – so lautet die KapitelĂŒberschrift (frei ĂŒbersetzt) des letzten Kapitels. In diesem Kapitel steht ein kurzer Passus, der Dir, wenn Du ihn verinnerlichst, sehr helfen wird. Dieser lautet: “Negotiating effectively is not like following a recipe that is written out, before you start: step 1 step 2
 then you’re done
 Those, who think of strategy as a present path, however cleverly constructed, risk finding themselves at a loss if (when!)the inevitable unforeseen event knocks them off track. ...Roger Fisher has observed, a robust negitation strategy is more like a map with a provisional route sketched from here to there, than it’s like a set path.” Frei ĂŒbersetzt: Es gibt kein Rezept fĂŒr effektive VerhandlungsfĂŒhrung. Im Gegenteil. Es ist gefĂ€hrlich so zu agieren. Dazu kommt noch eine Feststellung, die Roger Fisher zugeschrieben wird: Eine robuste Verhandlungsstrategie gleicht eher einer Landkarte auf der eine vorlĂ€ufige Route von hier nach dort eingezeichnet ist, als dass sie einen festen Weg darstellt. Wenn Du also jetzt noch immer auf der Suche nach einer fixen Struktur fĂŒr deine Verhandlungen bist, dann höre hier vielleicht nochmal genauer hin und nehme die angesprochenen BĂŒcher zur Hilfe. Vielleicht liest Du ja etwas raus, was ich anders interpretiert habe – und wenn es so ist – dann melde dich. Was sagt uns das jetzt alles? Es gibt sicherlich Möglichkeiten deiner Verhandlung eine gewisse Struktur zur verleihen, und wahrscheinlich sogar mehr, als ich hier heute dargestellt habe. Dennoch gibt es ein paar Punkte, die Du beachten solltest. Und zu diesen zĂ€hlen aus meiner Sicht: Baue ein VertrauensverhĂ€ltnis auf, Sammle Informationen, achte auf Gemeinsamkeiten – Vertrauten Menschen werden weniger Steine in den Weg gelegt. Verhandle strukturiert – und bleib flexibel Agenda verhilft dir zu einem roten Faden – Leitlinien Ein Playbook/Drehbuch fĂŒr Verhandlungen ist quatsch Ein variablen Matchplan solltest Du haben Eine Verhandlung ist weder ein TheaterstĂŒck noch ein Backrezept. Eine Verhandlung ist eher ein Meisterschaftsspiel, wie wir es von vielen verschiedenen Sportarten kennen. BerĂŒcksichtigst Du mindestens eine dieser Sachen in deiner nĂ€chsten Verhandlung, dann wirst Du mit Sicherheit: BESSER VERHANDELN Probier’s aus und lass mich wissen, wie es gelaufen ist! Ciao & bis zum nĂ€chsten Mal Dein Andi Links Andreas Schrader
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