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Folge 99: Good Travel: Urlaub im Ökodorf

31:00
 
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Simone und Jakob sehen vor dem Haus der Stille in Sieben Linden. Hinter ihnen hängt ein gelbes Schild mit der Aufschrift "Haus der Stille"

Nachhaltig Reisen heißt umweltfreundlich und sozialverträglich zu reisen – mit einem guten Gewissen. Also, warum in die Ferne schweifen … auch wer im Land oder im europäischen Ausland bleibt, kann eine Menge erleben: Naturnahe Unterkünfte, ökologische Bauweisen, gemeinschaftliche Lebensformen und regionale Bio-Küche. Jakob Wolski liebt Reisen, er arbeitet für die Plattform Good Travel und macht Kurz-Urlaub in Sieben Linden. Er ist aus Berlin mit Bus und Bahn über Wolfsburg zu uns gekommen. Wie erlebt Jakob als „Tourist“ das Ökodorf? Kann man hier im Wald, in der Sauna und am Teich entschleunigen? Wie wohnt es sich im Mini-Strohballenhaus Kubus? Ist Sieben Linden wirklich so ideal für Familien?

Wer in Sieben Linden Urlaub oder Bildungsurlaub macht, ist mitten in einer Gemeinschaft und hat gleichzeitig viele Möglichkeiten für Rückzug und Stille. Wer zu uns reist, verbindet sich mit der Idee einer zukunftsfähigen Lebensweise und nimmt neue Ideen mit in den eigenen Alltag.

Reiseportal Good Travel: Handverlesene Orte für nachhaltiges Reisen https://goodtravel.de/

Jakob Kuba Wolski: https://www.linkedin.com/in/jakobwolski/

Besuche uns in diesem Sommer noch! Hier findest du passende Angebote:

Juni
14.-16.06. Sommerfrische durch kühles Waldbaden. Immun- und Nervensystem stärken!
23.-28.06. Sieben Linden Info-Woche und Urlaub. Das Ökodorf erleben.

Juli
30.06.-05.07. Mitarbeits- und Urlaubswoche Sommerfrüchtchen.
07.-12.07. Mitarbeits- und Urlaubswoche Sommerfrüchtchen.
14.-21.07. Familien-Urlaubswoche. Für Familien mit Kindern ab 4 Jahre.
14.-19.07. Seminar und Urlaub: Gemeinschaftskompass.

August
27.07.-04.08. Sommercamp. JOMO – Joy Of Missing Out!
11.-16.08. Sieben Linden Info-Woche und Urlaub. Das Ökodorf erleben.
16.-23.08. Gewaltfreie Kommunikation (GFK) und Urlaub.
25.-30.08. Sieben Linden Info-Woche und Urlaub. Das Ökodorf erleben.

September
08.-13.09. Mitarbeits- und Urlaubswoche „Herbstfülle“

Autorin: Simone Britsch
Mail: podcast@siebenlinden.org
Interviewpartner: Jakob Wolski
Veröffentlicht unter der Creative Commons (CC BY 4.0)
Copyright Freundeskreis Ökodorf e.V., 18.05.2024

Der Podcast zum Lesen:

Simone: Hallo und herzlich willkommen, Folge 99, Ökodorf-Podcast aus Sieben Linden. Es ist Sommer und Sommer heißt Urlaub. Viele von uns sehnen sich gerade danach und fragen sich, wo es dieses Jahr hingeht. Doch wie geht nachhaltig reisen? Ein nachhaltiger Urlaub könnte zum Beispiel in einem Ökodorf stattfinden, zum Beispiel in Sieben Linden. Dafür habe ich Jakob Wolski gewonnen. Jakob ist aus Berlin mit Bus und Bahn angereist zu uns. Er ist ein Spezialist für nachhaltiges Reisen, denn er arbeitet für das Online-Portal GoodTravel. Dort stehen Nachhaltigkeitsaspekte im Vordergrund, wenn es um Urlaub geht.

Dieses Gespräch mit Jakob, das ist auf jeden Fall seine Perspektive von entspannten Tagen, wo er aufgetankt hat und ganz besondere Aspekte im Ökodorf erlebt hat, die mir, die ich ja immer hier bin und die ich hier arbeite, vielleicht auch manchmal gar nicht so im Alltag mehr ins Auge fallen. Falls du noch nicht weißt, wie du dieses Jahr deine Ferien verbringen möchtest und Lust hast auf Nachhaltigkeit und Gemeinschaft, schau gerne auf siebenlinden.org nach. Wir haben noch viele Urlaubswochen im Angebot, aber auch Mitarbeitswochen und sowas wie Waldbaden und Stressresilienz. Also es gibt viel zum Entspannen und Erleben noch in den nächsten Monaten im Ökodorf Sieben Linden .

Simone: Hallo Jakob, ich begrüße dich.

Jakob: Hallo Simone.

Simone: Du bist ja jetzt schon ein paar Tage hier in Sieben Linden und bist ein Reisender.

Jakob: Ganz genau, danke, dass ich hier sein darf. Es freut mich sehr.

Simone: Wie ist dir ergangen?

Jakob: Ich bin jetzt zwei Tage hier gewesen, heute ist der Abreisetag, ich habe noch das Mittagessen vor mir, darauf freue ich mich noch. Und ich war mit meiner Freundin hier. Wir durften im Rahmen dieser Reisekooperation mit Good Travel euch als Ökodorf besuchen. Ich bin sehr dankbar für die Impressionen und freue mich jetzt diesen Podcast auch aufzunehmen, um meine Erfahrungen ein bisschen zu schildern.

Simone: Ich finde das auch sehr toll, dass du dich bereit erklärt hast, muss ich sagen, denn ich wohne hier schon so lange und ich habe natürlich den absoluten Tunnelblick auf die Dinge und jetzt bin ich einfach gespannt von dir zu hören. Ja, wenn man hier so als Gast ankommt, was sind deine ersten Eindrücke gewesen?

Jakob: Sehr viele Fahrräder, also wir sind quasi durchs Dorf gelaufen und es war gerade Sonntagscafé, es hat gerade aufgemacht, die Musiker kamen gerade raus, haben den Kontrabass gestimmt, es war sehr viel los, wir sind dann quasi noch in diese Tour reingeschlüpft und durften dann noch den Garten beobachten und den Teich und es war sehr viel Betrieb, also sehr viele Leute, die halt irgendwann mit gewissen Eimern auf dem Fahrrad vorbeifahren oder so, es war sehr umtriebig, wie in so einem Bienenstock letztendlich. Wir kamen auch quasi direkt rein und dann war noch der Laden offen und dann wurden wir auch von der Sophie quasi in unser kleines Domizil geführt.

Simone: Da war es aber ruhiger, ne?

Jakob: Genau, da war es ruhiger. Campingplatz, ganz für uns alleine, ein bisschen abseits von den ganzen Trubel und sehr schönes kleines Haus mit schönem Dachbett und da haben wir uns sehr wohl gefühlt.

Simone: Das ist der kleine Kubus, in dem ihr geschlafen habt, das ist eben so ein kleines Strohballen-Lehm-Häuschen, was wirklich super ruhig am Waldrand liegt und ja, manchmal ist es auch turbulent im Ökodorf, das kann ich gut verstehen, wenn wir Veranstaltungen haben, ist viel los, aber dieses autofreie Gelände, wo du es noch mal sagtest mit den Fahrrädern, das fällt mir schon auch immer wieder auf, das macht was.

Jakob: Es ist halt auch so ein Gefühl von, also ich bin Stadtkind, ich bin in Berlin groß geworden, eher am Rand von Berlin, in Spandau, aber man kommt hier rein und es ist halt dieses Gefühl von überall Menschen und es ist Trubel und es ist wie ein Dorf, aber auch nicht wirklich wie ein Dorf, weil vor allem diese Straßen nicht da sind und diese betonierten quasi Wege, wo halt Autos durchfahren, sondern man kommt mit dem Fahrrad überall hin und es gibt quasi Kieselwege oder normale Wege halt durch den Fahrt und das ist ein ganz anderes Gefühl, so rumzulaufen und barfuß rumzulaufen, vor allem jetzt im Sommer, wenn es wärmer wird, ist ganz schön.

Simone: Das stimmt, barfuß kann man hier wirklich unbesorgt rumlaufen, keine Scherben, keine Kippen oder irgendetwas. Wir liegen direkt am Waldrand, auch eine schöne Lage, es ist zwar ein Kiefernwald, aber ich finde es trotzdem eine Oase zum Auftanken.

Jakob: Ja, ja, voll, also wie gesagt, vor allem, wenn man aus der Stadt rauskommt und so diesen Trubel hat von: ich will mal runterkommen, ich komme an, es ist sehr ruhig, es gibt diesen Ablauf des Tages, wo man Mittagessen hat oder Abendessen, aber man kommt letztendlich auch ganz, ganz anders zu sich und liest irgendwie im Gras und kann dann nochmal kurz in den Wald gehen.

Weil es ist ja auch ganz nah dran und springt dann immer nochmal in den Teich, haben wir nicht gemacht, aber vielleicht jetzt noch nach dem Essen oder vor, aber der ist auf jeden Fall auch, das ist so ein Paket letztendlich auch, wo man so, man kommt und sagt, okay, ja, das ist schön und ah, hier kann ich auch noch sitzen und da gibt es das Trampolin und oh, da gibt es ja die Verschenke-Ecke, da schaue ich mich auch nochmal um.

Simone: Du kannst gerne was mitnehmen, weißt du, wir haben reichlich.

Jakob: Wir haben schon ein paar Klamotten mitgebracht.

Simone: Sehr schön, sehr schön. Wenn ich an den Teich denke, kommt mir gerade nochmal, du hast mir im Vorgespräch erzählt, dass du auch so ein bisschen Theateraffin bist, hast du das Amphitheater gesehen?

Jakob: Ja, hab ich gesehen, ja. Wir waren da, wir haben uns überlegt, was könnte man da für ein Stück machen, wie wäre es, wenn man das Publikum umtauscht und sagt, nur das Publikum ist quasi auf der Bühne und das Theaterstück findet auf dem Podest statt, also umgekehrt.Wir haben uns übergefragt, ist der Rahmen dann für Puppentheater gedacht oder wo war das, also das war so die, unsere Gedanken, es gab halt zur Zeit nichts dort, aber wir haben auch überlegt, so ein kleines Stück für uns aufzunehmen. Haben wir nicht geschafft, weil dann die Glocke klingelt.

Simone: Ja, wenn die Glocke hier klingelt, dann geht es natürlich zum Essen, da gibt es nichts. Der Gong. Mittags und abends essen wir als Gemeinschaft zusammen und unsere Gäste bekommen natürlich auch ein richtig leckeres Mittagessen. Wie hat es dir geschmeckt?

Jakob: Den Rote-Bete-Meerrettich-Salat, den fand ich richtig gut und auch das Brot, wow, also so sehr frisch, sehr reichhaltig, schon lange nicht mehr so ein Brötchen gehabt, also so ein Stück Brot und genau die Salate haben mich echt begeistert, weil es war sehr divers, gab verschiedene Körner auch, gerieben, geschnitten mit verschiedenen Soßen, das war echt eine Schönheit und wir sind noch nicht mal im Sommer.

Simone: Genau, ihr müsst zur Erntezeit wieder kommen, also jetzt ist es eben das Lagergemüse, was wir noch haben und die ersten frischen Salate, die eigenen Kräuter, wir haben auch schon ganz zarte erste kleine Möhrchen, geerntet, die wir dann auch natürlich in der Küche verarbeiten, aber im Sommer ist ja quasi, was Obst, Gemüse, Kartoffeln angeht, 100 Prozent Eigenanteil, das hat morgens noch gelebt und mittags auf dem Teller. Müsst ihr wieder kommen, unbedingt, aber sag mal, bist du denn sonst auch eher so vegan-vegetarisch unterwegs oder bist du eigentlich auch gerne ein Fleischesser und musst es dich hier sehr umstellen?

Jakob: Ich esse eigentlich nur vegetarisch, also manchmal, wenn man mit der Familie aus ist, weil die Familie noch nicht ganz weg vom Fleisch ist, dann gibt es immer irgendwie einen Huhn aus dem Bauernhof, aber überwiegend kaufe ich nur vegetarisch ein, auch vor allem vegan, wenn es zum Joghurt oder Käse geht, dann den esse ich auch schon gerne, aber ansonsten, auch aus quasi gesundheitlichen Gründen oder einfach aus Überzeugung, also es geht mir einfach besser und hat sich so etabliert und mittlerweile denkt man da nicht mehr nach.

Simone: Also für dich war es jetzt nicht die große Umstellung, ne? Finde ich für andere Leute schon anders, die vielleicht sonst eher fleischlastige Kost haben. Ich höre immer, die finden es lecker hier, aber die haben schon einfach zwei, drei Tage Umstellung und dann wissen sie es auch richtig zu schätzen, auch mal auszuprobieren und zu merken, hey, ich werde ja satt, ich fühle mich wohl, ich fühle mich vielleicht sogar leichter oder ja. Es ist ein Experiment für manche und für andere ist es so, oh, endlich mal gibt es das, was ich mir sonst immer irgendwo zusammensuche, wo es einfach mal so ein geiles Buffet, was meinen Kriterien entspricht.

Jakob: Und was ich auch, vielleicht ist jetzt ein bisschen ein anderes Thema, aber passt irgendwie gerade was in meinem Kopf, als ich jetzt noch vor der Aufnahme kurz auf Pipi-Pause war, dann habe ich auch überlegt, es gibt ja diese Kompost-Toiletten bei euch und da wird alles getrennt, auch Flüssigkeit und das andere Geschäft. Und wenn da halt jeder in dem Dorf das Essen isst, was hier produziert wird, im Garten wächst und das Ganze kompostiert wird und der Dünger dann wieder zurückkommt, ist es irgendwann auch so ein kleines System, wo man sagt, es kommt eigentlich kein Essen rein, das nicht von Qualität ist und dementsprechend spiegelt sich das wahrscheinlich auch in dem Dünger wieder, der dann wahrscheinlich wieder in den Garten befördert wird, der dann wieder das Essen befeuert. Das ist ein Kreislauf, ne? J

Simone: Ja. Also schön, dass du dieses Thema Klos gleich beim Essen erwähnst, also typisch Sieben Linden. Naja, wir zeigen den Leuten dann mal zuerst die Toiletten und nicht selten ist dann beim ersten gemeinsamen Mittagessen geht es dann auch mal um die Toiletten. Ich persönlich bin da ziemlich schmerzfrei, ich kann das. Ich gucke gut ab, aber vielleicht verdirbt es auch manchen den Appetit, ich weiß nicht. Aber ja, es gehört dazu, es ist so natürlich, oder? Und ich möchte noch erwähnen, dass wir die Fäkalien nicht direkt in den Garten zurückbringen, sondern für Gehölzpflanzungen den Kompost aus den Komposttoiletten dann eben benutzen, nachdem der auch drei Jahre gelagert wurde und umgesetzt wurde, sich in humusreiche duftender Erde verwandelt hat.

Jakob: Macht natürlich voll Sinn, als Stadtlaie ist das dann wahrscheinlich so ein „Oh, hat es mal gehört?“ Ja. In kleinen Experimenten quasi wahrgenommen, aber das ist wahrscheinlich noch ein ganz anderer Einblick, wenn man hier lebt und das Ganze auch viel besser versteht als System, wie das wirklich funktioniert.

Simone: Ja, und das ist eine Besonderheit überhaupt, dass wir das behördlich genehmigt bekommen haben mit unseren Komposttoiletten. Das braucht schon auch immer wieder behördliche Abnahmen. Wir müssen gewährleisten, dass wir eine Heißkompostierung machen, also dass die Bakterien und so weiter in den verrottenden Fäkalien auch genug erhitzt wurden, damit keine Krankheitskeime sich übertragen können. Da haben wir schon ganz schön Grips reingesteckt und freuen uns aber nicht ins Trinkwasser zu scheißen, wie wir immer mal so sagen. Wir haben nicht so viel Wasser hier, die Altmark ist trocken. Das ist dann gut mit Haushalten. Warst du in der Sauna eigentlich?

Jakob: Ja, Sonntag, direkt nach dem Sonntagscafé und dem Abendessen. Also Sauna, super schön. Direkt neben dem ganzen Trubel war auch ordentlich voll, wurde schon gequatscht und der Aufguss war auch eukalyptus, sehr ordentlich. Und genau, da gibt es dann diese kleine Wassertonne, ganz nebenan kann man sich abkühlen und dann geht man nochmal rein und dann irgendwann ist der Körper dann weich. Und dann kann man sich auch schlafen legen gehen und läuft dann quasi vorbei, also durch die Dunkelheit, weil es hier kaum Licht ergibt nachts, muss man mit dem Handy oder mit der Stirnlampe rumlaufen oder halt einfach direkt rauf und den Sternen folgen. War auch sehr schön, angenehm. Man kommt an und der Körper fühlt sich ganz anders.

Simone: Das weiß ich auch immer wieder zu schätzen, so diese nächtliche Dunkelheit hier. Wenn man dann nachts noch im Moment die Nachtigall kann man aufhören oder auch mal so Kreuzchen oder so die nachts rufen, das ist schon besonders.

Jakob: Voll, also ein schönes Nachtkonzert immer.

Simone: Ja, wer es noch stiller haben möchte, da weiß ich jetzt gar nicht, ob du das ausprobiert hast, das Haus der Stille.

Jakob: Das habe ich noch nicht ausprobieren dürfen, aber würde ich gerne.

Simone: Das zeige ich dir gleich.

Jakob: Ich habe davon gehört und habe es noch nicht gefunden.

Simone: Ja, das ist auch tatsächlich an einem ganz anderen Rand des Ökodorfes, so ein kleiner, runder Strohbein, Lehmbau mit einem grünen Dach. Und für, ja, wie viele Leute können da sitzen? Zehn, zwölf Menschen einfach, die in Stille sitzen können und kann man individuell nutzen, wenn man einfach so gewünscht ist, so ein bisschen zu sich zu kommen, zu meditieren oder einfach nur Ruhe zu genießen oder natürlich verabreden sich auch Menschen dort und sitzen in Stille zusammen. Und ja, zeige ich dir. Wird dir gefallen, hat einen schönen Lehmofen für den Winter, kann man mit Holz heizen.

Jakob: Ich freue mich.

Simone: Du bist studierter Anthropologe. Das finde ich spannend. Ich will, dass von dir natürlich keinen wissenschaftlichen Abriss über den oder die allgemeinen Sieben Lindner*innen. Aber ich glaube, dass du schon mit einem besonderen Blick dann auch Menschen wahrnimmst, beobachtest, dich vielleicht auch selber beobachtest in Interaktion. Hast du ein paar Impressionen für uns?

Jakob: Also es dauert natürlich immer ein bisschen länger, wenn man ankommt und die Leute kennenlernt und vor allem erst mal so die Muster so beobachtet, anstatt irgendwie direkt so in Aktion zu treten. Es gibt halt sehr viel verschiedene, sehr viele verschiedene Arten von Mensch, die hier rumlaufen und sich austragen und jemand in der Bar trifft, beim Essen, auf der Wiese. Jeder lächelt zurück, jeder sagt Hallo.

Es gibt diese Wärme, die man schon spürt oder das Interesse von wir sind eine Gemeinschaft, wir sind eine größere Familie und jeder ist sehr interessiert und fragt ja: also ihr seid das Good Travel Team, spannend, was macht ihr denn so? Ist das eine Reportage, ist das ein Beitrag? Also sehr interessiert, ach ihr seid doch die, die filmen. Es gibt sehr viele verschiedene Gespräche, die dann einmal so zustande kommen und wir haben uns sehr wohl gefühlt. Also es gab jetzt von keinerlei Person irgendwie das Gefühl von, oh ihr seid nicht willkommen oder es stört jetzt irgendwie oder sowas.

Simone: Es gibt halt diese kleine Herausforderung natürlich, wenn du hier lebst, wie ich jetzt, 21 Jahre, dann hast du auch mal Tage, wo du nicht so offen bist für Gäste, aber ich glaube schon, dass viele von uns auch gelernt haben dann zu sagen, ja gut, das muss ich dann nicht im öffentlichen Bereich, da wo die Räume sind, wo wir uns treffen, wo die Gästeunterkünfte sind, wo wir Essen ausleben, sondern wir haben ja auch persönliche private Rückzugsorte als Bewohner*innen.

Ich habe dann auch manchmal einen Nachmittag, wo ich sage, ach ich hole mir mein Essen auf den Tellerchen vielleicht vorne und dann gehe ich nach Hause und esse mal in Ruhe hier oder so. Das braucht ja jeder. Aber ich denke auch, dass da wo unser Kernbereich ist und wo Bewohner*innen mit Gästen zusammentreffen, dass da oft wirklich viele Leute gerade rumlaufen von uns, die auch Lust dazu haben und diese Kontakte genießen.

Jakob: Also beim Ankommen wurden wir von Sophie willkommen geheißen und die hat uns dann rumgeführt und hat uns verschiedene Orte gezeigt und es war auch sehr angenehm, direkt von einer Person willkommen geheißen zu werden, die da hier wohnt und denen verschiedene Ecken zeigen kann und eine persönliche Geschichte hat zum Ort. Und auch mit diesem Aspekt von wie fühle ich mich als Gast wohl und wie kann ich quasi ankommen und so ein heimeliges Gefühl bekommen, war das auch für uns sehr wichtig. Das finde ich auch noch nennenswert und schön und auch cool, dass ihr das macht.

Simone: Ja, wir versuchen es auf jeden Fall. Also es ist auch immer wieder das Feedback, dass wir so ganz persönlich irgendwie da sind für die Menschen und gleichzeitig gibt es ja in Sieben Linden gar nicht so viele Individualreisende wie ihr beide, sondern viele kommen eben zu von uns schon so organisierten Urlaubswochen, wo es auch vielleicht eher eine Begrüßung als Gruppe dann ist und wo man sich auch gegenseitig kennenlernt und andere verbringen hier Freizeit in Form von Festivals oder wir haben auch viele thematische Seminare, die Leute einfach in die Entspannung und zu sich selber führen.

Also sowas wie Stressprävention oder Waldbaden ist eben auch eine Form, wie Menschen gerne Urlaub hier machen, nehmen sich halt ein Thema mit oder versuchen hier Tools zu kriegen, wie sie hinterher vielleicht ihren Alltag ein bisschen resilienter, entschleunigter so hinbekommen können. Und es ist ja letztendlich auch Urlaub quasi mit Anführungsstrichen, aber halt anders. Also es ist eine andere Art von Erholung, eine soziale Erholung oder eine gemeinschaftliche Erholung, auch dann im Wald oder mit der Natur langsam entschleunigt.

Jakob: Und ich glaube, vielleicht jetzt der Überschwung zu Good Travel auch, weil das ganz gut passt, ist halt auch die Idee von, wir haben ja quasi auch Interesse an der Kooperation und an der Zusammenarbeit gehabt, weil wir glauben, dass es auch andere Arten des Reisens gibt und geben sollte und die Angebote sich weiterentwickeln sollten und könnten und eine Richtung davon wäre halt auch die Idee von, wie mache ich Urlaub im Einklang mit mir selber, mit der Natur, auch mal anders. Nicht, dass ich sage, ich fahre oder fliege irgendwo hin, sondern ich sage, ich bin in der Region, ich wohne hier, ich habe vielleicht auch eine kleine Familie und würde gerne etwas erleben und vielleicht auch meinen Kindern etwas zeigen, was sie davon noch nicht kennen.

Ich kann auch zum Beispiel auf so eine Mitarbeitswoche hingehen bei euch oder auf eine Seminarwoche und vielleicht auch erst mal ein paar Tage zu Besuch in die verschiedenen Unterkünfte, die ihr anbietet und kann quasi diesen Ort und das Leben in der Gemeinschaft kennenlernen und gleichzeitig mich ein bisschen erholen und mit den Kindern auch etwas Neues erleben. Und ich glaube, das ist spannend und das wäre auch meiner Meinung nach oder unserer Meinung nach auch eine schöne Entwicklung für den Tourismus. Was gibt es denn noch für Arten des Reisens und des Tourismus, wo man das quasi verbinden kann?

Simone: Ja, genau, ihr habt euch ja sozusagen als Reiseportal dieses nachhaltig Reisen auf die Fahnen geschrieben. Ich habe gelesen auf eurer Website, das fand ich witzig, handverlesene Orte für nachhaltiges Reisen. Also ihr guckt schon ganz persönlich hin und das sind so Kleinode, die ihr ausweist. Und ja, ich habe auch viele, auf eurer Website, viele spannende kleine Orte gefunden, die gar nicht so massentouristisch sind. Tiny Häuser scheinen gerade ziemlich in zu sein.

Jakob: Ja, da kennt ihr euch bestimmt auch aus mit dem Bauwagenkonzept und das Original Tiny House Konzept der Bauwagen.

Simone: Ja, Sieben Linden ist eben so ein Bauwagenort auch, weil wir ja die Häuser hier alle erst bauen müssen. Und immerhin haben wir es geschafft, vor drei Jahren jetzt unser Strohtal zu eröffnen. Das ist sozusagen die erste Beherbergungsstätte deutschlandweit. In dieser Strohballen-Lehmbauweise. Und jetzt haben wir so eine Art kleines Hotel, wo auch diejenigen unterkommen können, die entweder nicht so abenteuerlustig sind, aber natürlich auch mit Handicaps oder mit irgendwelchen Besonderheiten, Beschwerden oder Familien, die halt nicht zelten wollen. Also super vielfältig jetzt dadurch, wie man hier unterkommen kann.

Jakob: Die durften wir auch besuchen. Also es war auch sehr schön erklärt, wie die ganze Farbkombination zustande kam. Und auch was spannend war für mich, mit den Brandschutzvorgaben durften keine Bilder in den ganzen Räumen oder auch in den Gängen hängen. Und da habt ihr euch überlegt, dass man mit dem Lehm auch quasi so verschiedene Bäume rein kritzeln kann.

Simone: Graffito heißt die Technik. Das ist so eine Feinputzlehm-Technik, die unsere Künstler*innen auch jetzt sich deswegen angeeignet haben, damit es da auch ein bisschen hübscher aussieht und brandschutzgerecht ist. Genau, und das war auch echt, das habe ich so noch nie gesehen. Man hat ein gewisses Material und kann das direkt quasi verwenden, um ein gewisses Ambiente oder eine Kunst zu schaffen, die halt den Gästen ein anderes Wohlgefühl gibt.

Jakob: Ach, das ist super schön.

Simone: Ja, Schönheit ist uns schon wichtig. Und da hat uns der Brandschutz echt ganz schön an unsere Grenzen gebracht. Also was du da alles für Auflagen hast für so einen sozusagen Beherbergungsstätte halb öffentlich. Also war schon eine Challenge, auch glaube ich, für unseren Architekten, das mal so anzuwenden, den Strohballenbau da drauf.

Sagen wir mal noch mal zu eurem Reiseportal, Good Travel. Also was mir dann ins Auge fällt, ich habe unglaublich viel Fernweh. Und ich gucke schon auch immer erst mal so auf die Orte, oh, da ist was auf den Kanaren. Ich glaube, auf Madeira habe ich was gesehen und auf den Mittelmeerinseln oder so. Also es zieht mich erst mal total dahin. Und dann kommt aber bei mir schon ziemlich schnell so das Ding, okay, und wie kommst du da hin? Wahrscheinlich mit dem Flieger. Und dann finde ich es einfach nicht mehr wirklich nachhaltig, Reisen zu nennen. Also es ist jetzt mal ein bisschen Kritik in deine Richtung oder eure Richtung. Was sagst du dazu?

Jakob: Also es ist auch, wir sind ja als Plattform an sich halt komplett auf Europa ausgerichtet. Es ist ja schon mal so ein Fokus, wo sie sagen, okay, wenn man in Europa wohnt, dann reist man auch in Europa. Und es gibt so viel zu entdecken an Kultur und Natur, bleib doch hier. So als Anfangspunkt. Und dann, letztendlich sind wir eine Reiseplattform. Wir haben angefangen als Unterkunftsplattform und haben quasi immer mehr Unterkünfte für die Region gewonnen. Am Anfang war das noch vor allem in der DACHregion in Deutschland und dann hat sich das immer mehr ausgeweitet. Weil es diese Reiselust gibt, diesen kulturellen Austausch.

Ich fürchte auch mal nach Spanien oder nach Portugal oder nach Nordmazedonien, wie du vorhin meintest. Und es gibt dort auch so viel zu entdecken und zu erleben. Und Bahnreisen, nachhaltig reisen ist ein Riesenthema. Also das haben wir auch einmal jetzt, wir haben auch, vielleicht komme ich später zu meinem Podcast. Da gab es auch eine Folge zur nachhaltigen Mobilität. Und wir selber, wenn wir Reisekooperationen machen mit den Ländern, es gab jetzt auch eine Kooperation mit den Bundesländern in Österreich. Da sind wir auch mit dem Zug angereist und haben darüber geschrieben. Und es kommt immer mehr und das ist uns wichtig. Ich glaube, diese Impulse mehr zu setzen und auch Alternativen aufzuzeigen, obwohl es noch super oft unübersichtlich ist oder schwierig oder teuer oder unkomfortabel. Du meinst die Schiene, ne?

Simone: Das Schienennetz in Europa ist ja im Prinzip da, aber es wurde auch viel rückgebaut an Nachtzügen und so weiter. Du kannst es nicht einfach in einem Online-Portal buchen. Du musst zum nächsten Bahnhof. Bei mir ist der nächste Bahnhof jetzt 50 Kilometer entfernt, wo ich mal einen gescheiten Fahrkartenschalter finde, wo ich mich informieren kann und eine Fernbahnreise buchen kann. Also es ist schon, du musst es echt unbedingt wollen, sonst klickst du einfach im Internet, gehst in irgendeine Fluggesellschaft und buchst halt den Flug für 80 Euro. Das ist schon schwierig. Und genau deswegen auch vielleicht als Pendant zu diesen, zu dieser Idee von Alternativ-Urlaub. Wie geht denn Urlaub und wie kann man Urlaub anders machen?

Jakob: Dann gibt es immer einiges in das ganze Verhältnis von ich komme an oder ich bin in einer komplett anderen Region oder mache Urlaub anders, vielleicht auch länger, aber entschleunigt. Und gleichzeitig auch diese Idee von wie reise ich da hin? Der Weg ist das Ziel auch.

Simone: Ja, wenn ihr das mal hinkriegen könnt. Also ich habe es ein paar Mal gemacht. Ich war mit öffentlichen Verkehrsmitteln eigentlich schon ziemlich an den Rändern von Europa. Aber dann brauchst du halt auch die entsprechende Zeit, die man sich nimmt und ja, wirklich das als Erlebnis zu begreifen und sich nicht nur die ganze Zeit zu ärgern, dass es so lange dauert. Das hat keinen Sinn. Und dann finde ich das auch okay, eine coole Unterkunft in Portugal zum Beispiel anzubieten. Wenn ihr das mit dem Bewusstseinswandel auch verbindet, dass eben der Weg auch ein großer Faktor ist in der Frage von Nachhaltigkeit, Mobilität.

Jakob: Also ich glaube, wir haben auch nicht die Antwort. Wir haben Versuche und es gibt quasi diese Plattform, wo man sich umschauen kann. Und man sieht ja Unterkünfte in den anderen Ländern auch, die weiter weg sind. Aber man hat auch quasi sehr viele Unterkünfte, die in der Region sind, von denen man vielleicht gar nicht geahnt hätte. So wow, ich kann da ja auch hin. Ich muss gar nicht so weit reisen. Es gibt auch etwas bei mir um die Ecke in Brandenburg oder in Sachsen-Anhalt. Und dieses Angebot quasi auch porträtieren, aufzeigen, ist auch glaube ich wichtig. Und quasi diese kulturelle Arbeit mit dem eigenen Reichtum.

Simone: Ja, letztendlich ist es ja auch so ein Ökodorf Sieben Linden. Es gibt auch noch andere Gemeinschaften in Deutschland, die Gästehäuser haben. Das ist ja auch so ein bisschen Ausflug in eine andere Kultur.

Jakob: Absolut.

Simone: Oder?

Jakob:Voll.

Simone: Wir laden alle Anthropologinnen ein, macht ihr Feldstudien. Und erholt euch gerne im Ökodorf Sieben Linden. Wobei für Anthropologen glaube ich der Kulturschock relativ gering ausfallen wird.

Jakob: Ja. Also ich glaube, die sind schon zu gewappnet oder ähnlich aufgestellt. Wir sind ja auch anschlussfähig. Also unser Ziel ist es jetzt auch nicht eine exotische Insel aufzumachen, wo alle Bauklötze stehen. Sondern mein Ziel wäre eigentlich, dass Menschen hierher kommen und sagen, hey, nachhaltig leben, das ist gar nicht so schwer. Das kann richtig Spaß machen. Und ich kann mir vielleicht was rauspflücken für meinen Alltag. Oder ich kriege wieder Mut. Also ich meine, diese entmutigende Zeit gerade, wo du eigentlich an allen Ecken und Enden nur siehst, wie sich die Zivilisation leider selber gegen die Wand fährt. Und dann mal wieder aufzutanken an einem Ort, der wirklich hoffnungsvolle Praxisbeispiele hat, die ja auch funktionieren. Das finde ich einfach einen schönen Beitrag von „Sieben Linden“, was wir so machen können.

Jakob: Ja.

Simone: Du hast mir gesagt, du findest es besonders schön für Familien hier.

Jakob: Ja. Und da, also weil es halt so viele Kinder gibt. Also man sieht Kinder überall rumlaufen, frei rumlaufen. Im Küchensaal, im Esssaal rumlaufen oder rumalbern. Dann gibt es halt diesen Waldkindergarten. Und dann läuft man da hin und dann sieht man quasi, wie Spielen möglich ist im Wald ohne Plastik, mit den Tannenzapfen oder mit den Lehmhäusern, alles selber gebaut. Wenn da irgendwas, meintest du vorhin, wenn da irgendwas abbricht, dann kann man ja dann draußen Fenster machen. Und dann lernt man halt quasi mit dem eigenen Umfeld zu spielen. Was mich auch sehr angemacht hat, war diese Idee von das ganze Jahr über hinweg draußen und spielen im Wald. Und haben dann diesen Bauwagen, wo wir sich aufwärmen können. Aber adaptieren sich halt auch mit der Temperatur über das Jahr hinweg, weil man so oft draußen ist.

Wenn ich jetzt als Familie reise und denke, so was brauchen meine Kinder oder welchen Kontakt brauchen sie auch zur Umwelt oder zu anderen Menschen? Ist es halt noch ein ganz anderes, anderes Erlebnis. Ich kann mich an meine Kindertage erinnern, wo wir immer nach Polen gefahren sind. Und da waren wir auch immer campen. Immer zwei Wochen, immer im Sommer. Und es war halt quasi eine Freundesgruppe.

Wir sind als Kinder quasi im Wald groß geworden und haben auch immer verschiedene Sachen quasi aus dem Ort heraus gebaut. So das war dann die Hütte und da war dann halt der Zaun. Und diese Erinnerung trage ich so stark in mir drin, dass mich das sehr begeistert antut, wenn das quasi auch noch weitergelebt wird. Und ich glaube, dass das auch ein sehr bereicherndes Erlebnis sein kann, wenn man als Familie hingeht und sieht, dass es auch möglich ist. Es gibt diese Orte, wo mein Kind einfach ganz anders sich selber oder die Umwelt erleben kann.

Simone: Ja, da kommen wir auch wieder ein bisschen zurück zum Anfang unseres Gespräches, dass hier eben kein Autoverkehr ist. Natürlich fährt hier mal ein Traktor durch oder etwas Lieferverkehr. Aber es ist wirklich total sicher. Die Kinder können sich hier bewegen, die haben kleine Fahrräder auszuleihen. Und es ist manchmal Stadtkinder, die düsen hier rum, weil das einfach endlich mal so „Hey, ich kann einfach frei sein, das ist nicht gefährlich.“ Und du wohnst ja in der Nähe vom Tempelhofer Feld in Berlin, hast du gesagt, da sehe ich das auch bei den Kindern. Die wollen einfach mal sich so ausleben und dann letztendlich dieses Erlebnis wenig zu brauchen, glaube ich. Das ist auch was, was Sieben Linden insgesamt auszeichnet, dass es gar nicht immer die großen materiellen Wows sind, die uns glücklich machen, sondern so das Einfache und das sinnlich Erfahrbare.

Da haben wir auch wirklich viele tolle Programme, wo Kinderbetreuung angeboten wird. Das zeichnet uns so ein bisschen aus als Seminarhaus auch, weil in vielen Tagungshäusern musst du deine Kinder halt weg organisieren, zu Hause lassen oder so. Wir haben so viele Möglichkeiten, Wochenenden oder auch unter der Woche, wo wir eine schöne Kinderbetreuung anbieten können. Das freut mich immer, wenn Menschen zum Beispiel ein Seminar selber machen, als Erwachsene etwas lernen oder auftanken und ihre Kinder teilweise betreut werden. Und dann sind sie als Familie zusammen beim Essen und abends. Das ist richtig schön für alle, was dabei ist.

Jakob: Absolut. Also echt ein schöner Impuls, schöner Gedanke. Danke, dass ihr das macht, was ihr anbietet. Das ist echt auch wichtig.

Simone: Ja, danke, dass du gucken gekommen bist und dass du das mitnimmst, die Idee vom Ökodorf, von euer Good Travel Netzwerk und nach Berlin. Und wir haben euch jetzt auch auf dem Schirm. Das ist schön gegenseitig.

Jakob: Super.

Simone: Hab noch einen schönen Tag. Danke dir. Und ein schönes Mittagessen. Ein Gespräch, ja. Und wir sehen uns bestimmt mal vielleicht im Wald oder auf der Wiese.

Jakob: Bestimmt.

Simone: Und das Haus der Stille muss dir schnell zeigen. Genau, genau. Das machen wir noch.

Der Beitrag Folge 99: Good Travel: Urlaub im Ökodorf erschien zuerst auf Ökodorf Sieben Linden.

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Simone und Jakob sehen vor dem Haus der Stille in Sieben Linden. Hinter ihnen hängt ein gelbes Schild mit der Aufschrift "Haus der Stille"

Nachhaltig Reisen heißt umweltfreundlich und sozialverträglich zu reisen – mit einem guten Gewissen. Also, warum in die Ferne schweifen … auch wer im Land oder im europäischen Ausland bleibt, kann eine Menge erleben: Naturnahe Unterkünfte, ökologische Bauweisen, gemeinschaftliche Lebensformen und regionale Bio-Küche. Jakob Wolski liebt Reisen, er arbeitet für die Plattform Good Travel und macht Kurz-Urlaub in Sieben Linden. Er ist aus Berlin mit Bus und Bahn über Wolfsburg zu uns gekommen. Wie erlebt Jakob als „Tourist“ das Ökodorf? Kann man hier im Wald, in der Sauna und am Teich entschleunigen? Wie wohnt es sich im Mini-Strohballenhaus Kubus? Ist Sieben Linden wirklich so ideal für Familien?

Wer in Sieben Linden Urlaub oder Bildungsurlaub macht, ist mitten in einer Gemeinschaft und hat gleichzeitig viele Möglichkeiten für Rückzug und Stille. Wer zu uns reist, verbindet sich mit der Idee einer zukunftsfähigen Lebensweise und nimmt neue Ideen mit in den eigenen Alltag.

Reiseportal Good Travel: Handverlesene Orte für nachhaltiges Reisen https://goodtravel.de/

Jakob Kuba Wolski: https://www.linkedin.com/in/jakobwolski/

Besuche uns in diesem Sommer noch! Hier findest du passende Angebote:

Juni
14.-16.06. Sommerfrische durch kühles Waldbaden. Immun- und Nervensystem stärken!
23.-28.06. Sieben Linden Info-Woche und Urlaub. Das Ökodorf erleben.

Juli
30.06.-05.07. Mitarbeits- und Urlaubswoche Sommerfrüchtchen.
07.-12.07. Mitarbeits- und Urlaubswoche Sommerfrüchtchen.
14.-21.07. Familien-Urlaubswoche. Für Familien mit Kindern ab 4 Jahre.
14.-19.07. Seminar und Urlaub: Gemeinschaftskompass.

August
27.07.-04.08. Sommercamp. JOMO – Joy Of Missing Out!
11.-16.08. Sieben Linden Info-Woche und Urlaub. Das Ökodorf erleben.
16.-23.08. Gewaltfreie Kommunikation (GFK) und Urlaub.
25.-30.08. Sieben Linden Info-Woche und Urlaub. Das Ökodorf erleben.

September
08.-13.09. Mitarbeits- und Urlaubswoche „Herbstfülle“

Autorin: Simone Britsch
Mail: podcast@siebenlinden.org
Interviewpartner: Jakob Wolski
Veröffentlicht unter der Creative Commons (CC BY 4.0)
Copyright Freundeskreis Ökodorf e.V., 18.05.2024

Der Podcast zum Lesen:

Simone: Hallo und herzlich willkommen, Folge 99, Ökodorf-Podcast aus Sieben Linden. Es ist Sommer und Sommer heißt Urlaub. Viele von uns sehnen sich gerade danach und fragen sich, wo es dieses Jahr hingeht. Doch wie geht nachhaltig reisen? Ein nachhaltiger Urlaub könnte zum Beispiel in einem Ökodorf stattfinden, zum Beispiel in Sieben Linden. Dafür habe ich Jakob Wolski gewonnen. Jakob ist aus Berlin mit Bus und Bahn angereist zu uns. Er ist ein Spezialist für nachhaltiges Reisen, denn er arbeitet für das Online-Portal GoodTravel. Dort stehen Nachhaltigkeitsaspekte im Vordergrund, wenn es um Urlaub geht.

Dieses Gespräch mit Jakob, das ist auf jeden Fall seine Perspektive von entspannten Tagen, wo er aufgetankt hat und ganz besondere Aspekte im Ökodorf erlebt hat, die mir, die ich ja immer hier bin und die ich hier arbeite, vielleicht auch manchmal gar nicht so im Alltag mehr ins Auge fallen. Falls du noch nicht weißt, wie du dieses Jahr deine Ferien verbringen möchtest und Lust hast auf Nachhaltigkeit und Gemeinschaft, schau gerne auf siebenlinden.org nach. Wir haben noch viele Urlaubswochen im Angebot, aber auch Mitarbeitswochen und sowas wie Waldbaden und Stressresilienz. Also es gibt viel zum Entspannen und Erleben noch in den nächsten Monaten im Ökodorf Sieben Linden .

Simone: Hallo Jakob, ich begrüße dich.

Jakob: Hallo Simone.

Simone: Du bist ja jetzt schon ein paar Tage hier in Sieben Linden und bist ein Reisender.

Jakob: Ganz genau, danke, dass ich hier sein darf. Es freut mich sehr.

Simone: Wie ist dir ergangen?

Jakob: Ich bin jetzt zwei Tage hier gewesen, heute ist der Abreisetag, ich habe noch das Mittagessen vor mir, darauf freue ich mich noch. Und ich war mit meiner Freundin hier. Wir durften im Rahmen dieser Reisekooperation mit Good Travel euch als Ökodorf besuchen. Ich bin sehr dankbar für die Impressionen und freue mich jetzt diesen Podcast auch aufzunehmen, um meine Erfahrungen ein bisschen zu schildern.

Simone: Ich finde das auch sehr toll, dass du dich bereit erklärt hast, muss ich sagen, denn ich wohne hier schon so lange und ich habe natürlich den absoluten Tunnelblick auf die Dinge und jetzt bin ich einfach gespannt von dir zu hören. Ja, wenn man hier so als Gast ankommt, was sind deine ersten Eindrücke gewesen?

Jakob: Sehr viele Fahrräder, also wir sind quasi durchs Dorf gelaufen und es war gerade Sonntagscafé, es hat gerade aufgemacht, die Musiker kamen gerade raus, haben den Kontrabass gestimmt, es war sehr viel los, wir sind dann quasi noch in diese Tour reingeschlüpft und durften dann noch den Garten beobachten und den Teich und es war sehr viel Betrieb, also sehr viele Leute, die halt irgendwann mit gewissen Eimern auf dem Fahrrad vorbeifahren oder so, es war sehr umtriebig, wie in so einem Bienenstock letztendlich. Wir kamen auch quasi direkt rein und dann war noch der Laden offen und dann wurden wir auch von der Sophie quasi in unser kleines Domizil geführt.

Simone: Da war es aber ruhiger, ne?

Jakob: Genau, da war es ruhiger. Campingplatz, ganz für uns alleine, ein bisschen abseits von den ganzen Trubel und sehr schönes kleines Haus mit schönem Dachbett und da haben wir uns sehr wohl gefühlt.

Simone: Das ist der kleine Kubus, in dem ihr geschlafen habt, das ist eben so ein kleines Strohballen-Lehm-Häuschen, was wirklich super ruhig am Waldrand liegt und ja, manchmal ist es auch turbulent im Ökodorf, das kann ich gut verstehen, wenn wir Veranstaltungen haben, ist viel los, aber dieses autofreie Gelände, wo du es noch mal sagtest mit den Fahrrädern, das fällt mir schon auch immer wieder auf, das macht was.

Jakob: Es ist halt auch so ein Gefühl von, also ich bin Stadtkind, ich bin in Berlin groß geworden, eher am Rand von Berlin, in Spandau, aber man kommt hier rein und es ist halt dieses Gefühl von überall Menschen und es ist Trubel und es ist wie ein Dorf, aber auch nicht wirklich wie ein Dorf, weil vor allem diese Straßen nicht da sind und diese betonierten quasi Wege, wo halt Autos durchfahren, sondern man kommt mit dem Fahrrad überall hin und es gibt quasi Kieselwege oder normale Wege halt durch den Fahrt und das ist ein ganz anderes Gefühl, so rumzulaufen und barfuß rumzulaufen, vor allem jetzt im Sommer, wenn es wärmer wird, ist ganz schön.

Simone: Das stimmt, barfuß kann man hier wirklich unbesorgt rumlaufen, keine Scherben, keine Kippen oder irgendetwas. Wir liegen direkt am Waldrand, auch eine schöne Lage, es ist zwar ein Kiefernwald, aber ich finde es trotzdem eine Oase zum Auftanken.

Jakob: Ja, ja, voll, also wie gesagt, vor allem, wenn man aus der Stadt rauskommt und so diesen Trubel hat von: ich will mal runterkommen, ich komme an, es ist sehr ruhig, es gibt diesen Ablauf des Tages, wo man Mittagessen hat oder Abendessen, aber man kommt letztendlich auch ganz, ganz anders zu sich und liest irgendwie im Gras und kann dann nochmal kurz in den Wald gehen.

Weil es ist ja auch ganz nah dran und springt dann immer nochmal in den Teich, haben wir nicht gemacht, aber vielleicht jetzt noch nach dem Essen oder vor, aber der ist auf jeden Fall auch, das ist so ein Paket letztendlich auch, wo man so, man kommt und sagt, okay, ja, das ist schön und ah, hier kann ich auch noch sitzen und da gibt es das Trampolin und oh, da gibt es ja die Verschenke-Ecke, da schaue ich mich auch nochmal um.

Simone: Du kannst gerne was mitnehmen, weißt du, wir haben reichlich.

Jakob: Wir haben schon ein paar Klamotten mitgebracht.

Simone: Sehr schön, sehr schön. Wenn ich an den Teich denke, kommt mir gerade nochmal, du hast mir im Vorgespräch erzählt, dass du auch so ein bisschen Theateraffin bist, hast du das Amphitheater gesehen?

Jakob: Ja, hab ich gesehen, ja. Wir waren da, wir haben uns überlegt, was könnte man da für ein Stück machen, wie wäre es, wenn man das Publikum umtauscht und sagt, nur das Publikum ist quasi auf der Bühne und das Theaterstück findet auf dem Podest statt, also umgekehrt.Wir haben uns übergefragt, ist der Rahmen dann für Puppentheater gedacht oder wo war das, also das war so die, unsere Gedanken, es gab halt zur Zeit nichts dort, aber wir haben auch überlegt, so ein kleines Stück für uns aufzunehmen. Haben wir nicht geschafft, weil dann die Glocke klingelt.

Simone: Ja, wenn die Glocke hier klingelt, dann geht es natürlich zum Essen, da gibt es nichts. Der Gong. Mittags und abends essen wir als Gemeinschaft zusammen und unsere Gäste bekommen natürlich auch ein richtig leckeres Mittagessen. Wie hat es dir geschmeckt?

Jakob: Den Rote-Bete-Meerrettich-Salat, den fand ich richtig gut und auch das Brot, wow, also so sehr frisch, sehr reichhaltig, schon lange nicht mehr so ein Brötchen gehabt, also so ein Stück Brot und genau die Salate haben mich echt begeistert, weil es war sehr divers, gab verschiedene Körner auch, gerieben, geschnitten mit verschiedenen Soßen, das war echt eine Schönheit und wir sind noch nicht mal im Sommer.

Simone: Genau, ihr müsst zur Erntezeit wieder kommen, also jetzt ist es eben das Lagergemüse, was wir noch haben und die ersten frischen Salate, die eigenen Kräuter, wir haben auch schon ganz zarte erste kleine Möhrchen, geerntet, die wir dann auch natürlich in der Küche verarbeiten, aber im Sommer ist ja quasi, was Obst, Gemüse, Kartoffeln angeht, 100 Prozent Eigenanteil, das hat morgens noch gelebt und mittags auf dem Teller. Müsst ihr wieder kommen, unbedingt, aber sag mal, bist du denn sonst auch eher so vegan-vegetarisch unterwegs oder bist du eigentlich auch gerne ein Fleischesser und musst es dich hier sehr umstellen?

Jakob: Ich esse eigentlich nur vegetarisch, also manchmal, wenn man mit der Familie aus ist, weil die Familie noch nicht ganz weg vom Fleisch ist, dann gibt es immer irgendwie einen Huhn aus dem Bauernhof, aber überwiegend kaufe ich nur vegetarisch ein, auch vor allem vegan, wenn es zum Joghurt oder Käse geht, dann den esse ich auch schon gerne, aber ansonsten, auch aus quasi gesundheitlichen Gründen oder einfach aus Überzeugung, also es geht mir einfach besser und hat sich so etabliert und mittlerweile denkt man da nicht mehr nach.

Simone: Also für dich war es jetzt nicht die große Umstellung, ne? Finde ich für andere Leute schon anders, die vielleicht sonst eher fleischlastige Kost haben. Ich höre immer, die finden es lecker hier, aber die haben schon einfach zwei, drei Tage Umstellung und dann wissen sie es auch richtig zu schätzen, auch mal auszuprobieren und zu merken, hey, ich werde ja satt, ich fühle mich wohl, ich fühle mich vielleicht sogar leichter oder ja. Es ist ein Experiment für manche und für andere ist es so, oh, endlich mal gibt es das, was ich mir sonst immer irgendwo zusammensuche, wo es einfach mal so ein geiles Buffet, was meinen Kriterien entspricht.

Jakob: Und was ich auch, vielleicht ist jetzt ein bisschen ein anderes Thema, aber passt irgendwie gerade was in meinem Kopf, als ich jetzt noch vor der Aufnahme kurz auf Pipi-Pause war, dann habe ich auch überlegt, es gibt ja diese Kompost-Toiletten bei euch und da wird alles getrennt, auch Flüssigkeit und das andere Geschäft. Und wenn da halt jeder in dem Dorf das Essen isst, was hier produziert wird, im Garten wächst und das Ganze kompostiert wird und der Dünger dann wieder zurückkommt, ist es irgendwann auch so ein kleines System, wo man sagt, es kommt eigentlich kein Essen rein, das nicht von Qualität ist und dementsprechend spiegelt sich das wahrscheinlich auch in dem Dünger wieder, der dann wahrscheinlich wieder in den Garten befördert wird, der dann wieder das Essen befeuert. Das ist ein Kreislauf, ne? J

Simone: Ja. Also schön, dass du dieses Thema Klos gleich beim Essen erwähnst, also typisch Sieben Linden. Naja, wir zeigen den Leuten dann mal zuerst die Toiletten und nicht selten ist dann beim ersten gemeinsamen Mittagessen geht es dann auch mal um die Toiletten. Ich persönlich bin da ziemlich schmerzfrei, ich kann das. Ich gucke gut ab, aber vielleicht verdirbt es auch manchen den Appetit, ich weiß nicht. Aber ja, es gehört dazu, es ist so natürlich, oder? Und ich möchte noch erwähnen, dass wir die Fäkalien nicht direkt in den Garten zurückbringen, sondern für Gehölzpflanzungen den Kompost aus den Komposttoiletten dann eben benutzen, nachdem der auch drei Jahre gelagert wurde und umgesetzt wurde, sich in humusreiche duftender Erde verwandelt hat.

Jakob: Macht natürlich voll Sinn, als Stadtlaie ist das dann wahrscheinlich so ein „Oh, hat es mal gehört?“ Ja. In kleinen Experimenten quasi wahrgenommen, aber das ist wahrscheinlich noch ein ganz anderer Einblick, wenn man hier lebt und das Ganze auch viel besser versteht als System, wie das wirklich funktioniert.

Simone: Ja, und das ist eine Besonderheit überhaupt, dass wir das behördlich genehmigt bekommen haben mit unseren Komposttoiletten. Das braucht schon auch immer wieder behördliche Abnahmen. Wir müssen gewährleisten, dass wir eine Heißkompostierung machen, also dass die Bakterien und so weiter in den verrottenden Fäkalien auch genug erhitzt wurden, damit keine Krankheitskeime sich übertragen können. Da haben wir schon ganz schön Grips reingesteckt und freuen uns aber nicht ins Trinkwasser zu scheißen, wie wir immer mal so sagen. Wir haben nicht so viel Wasser hier, die Altmark ist trocken. Das ist dann gut mit Haushalten. Warst du in der Sauna eigentlich?

Jakob: Ja, Sonntag, direkt nach dem Sonntagscafé und dem Abendessen. Also Sauna, super schön. Direkt neben dem ganzen Trubel war auch ordentlich voll, wurde schon gequatscht und der Aufguss war auch eukalyptus, sehr ordentlich. Und genau, da gibt es dann diese kleine Wassertonne, ganz nebenan kann man sich abkühlen und dann geht man nochmal rein und dann irgendwann ist der Körper dann weich. Und dann kann man sich auch schlafen legen gehen und läuft dann quasi vorbei, also durch die Dunkelheit, weil es hier kaum Licht ergibt nachts, muss man mit dem Handy oder mit der Stirnlampe rumlaufen oder halt einfach direkt rauf und den Sternen folgen. War auch sehr schön, angenehm. Man kommt an und der Körper fühlt sich ganz anders.

Simone: Das weiß ich auch immer wieder zu schätzen, so diese nächtliche Dunkelheit hier. Wenn man dann nachts noch im Moment die Nachtigall kann man aufhören oder auch mal so Kreuzchen oder so die nachts rufen, das ist schon besonders.

Jakob: Voll, also ein schönes Nachtkonzert immer.

Simone: Ja, wer es noch stiller haben möchte, da weiß ich jetzt gar nicht, ob du das ausprobiert hast, das Haus der Stille.

Jakob: Das habe ich noch nicht ausprobieren dürfen, aber würde ich gerne.

Simone: Das zeige ich dir gleich.

Jakob: Ich habe davon gehört und habe es noch nicht gefunden.

Simone: Ja, das ist auch tatsächlich an einem ganz anderen Rand des Ökodorfes, so ein kleiner, runder Strohbein, Lehmbau mit einem grünen Dach. Und für, ja, wie viele Leute können da sitzen? Zehn, zwölf Menschen einfach, die in Stille sitzen können und kann man individuell nutzen, wenn man einfach so gewünscht ist, so ein bisschen zu sich zu kommen, zu meditieren oder einfach nur Ruhe zu genießen oder natürlich verabreden sich auch Menschen dort und sitzen in Stille zusammen. Und ja, zeige ich dir. Wird dir gefallen, hat einen schönen Lehmofen für den Winter, kann man mit Holz heizen.

Jakob: Ich freue mich.

Simone: Du bist studierter Anthropologe. Das finde ich spannend. Ich will, dass von dir natürlich keinen wissenschaftlichen Abriss über den oder die allgemeinen Sieben Lindner*innen. Aber ich glaube, dass du schon mit einem besonderen Blick dann auch Menschen wahrnimmst, beobachtest, dich vielleicht auch selber beobachtest in Interaktion. Hast du ein paar Impressionen für uns?

Jakob: Also es dauert natürlich immer ein bisschen länger, wenn man ankommt und die Leute kennenlernt und vor allem erst mal so die Muster so beobachtet, anstatt irgendwie direkt so in Aktion zu treten. Es gibt halt sehr viel verschiedene, sehr viele verschiedene Arten von Mensch, die hier rumlaufen und sich austragen und jemand in der Bar trifft, beim Essen, auf der Wiese. Jeder lächelt zurück, jeder sagt Hallo.

Es gibt diese Wärme, die man schon spürt oder das Interesse von wir sind eine Gemeinschaft, wir sind eine größere Familie und jeder ist sehr interessiert und fragt ja: also ihr seid das Good Travel Team, spannend, was macht ihr denn so? Ist das eine Reportage, ist das ein Beitrag? Also sehr interessiert, ach ihr seid doch die, die filmen. Es gibt sehr viele verschiedene Gespräche, die dann einmal so zustande kommen und wir haben uns sehr wohl gefühlt. Also es gab jetzt von keinerlei Person irgendwie das Gefühl von, oh ihr seid nicht willkommen oder es stört jetzt irgendwie oder sowas.

Simone: Es gibt halt diese kleine Herausforderung natürlich, wenn du hier lebst, wie ich jetzt, 21 Jahre, dann hast du auch mal Tage, wo du nicht so offen bist für Gäste, aber ich glaube schon, dass viele von uns auch gelernt haben dann zu sagen, ja gut, das muss ich dann nicht im öffentlichen Bereich, da wo die Räume sind, wo wir uns treffen, wo die Gästeunterkünfte sind, wo wir Essen ausleben, sondern wir haben ja auch persönliche private Rückzugsorte als Bewohner*innen.

Ich habe dann auch manchmal einen Nachmittag, wo ich sage, ach ich hole mir mein Essen auf den Tellerchen vielleicht vorne und dann gehe ich nach Hause und esse mal in Ruhe hier oder so. Das braucht ja jeder. Aber ich denke auch, dass da wo unser Kernbereich ist und wo Bewohner*innen mit Gästen zusammentreffen, dass da oft wirklich viele Leute gerade rumlaufen von uns, die auch Lust dazu haben und diese Kontakte genießen.

Jakob: Also beim Ankommen wurden wir von Sophie willkommen geheißen und die hat uns dann rumgeführt und hat uns verschiedene Orte gezeigt und es war auch sehr angenehm, direkt von einer Person willkommen geheißen zu werden, die da hier wohnt und denen verschiedene Ecken zeigen kann und eine persönliche Geschichte hat zum Ort. Und auch mit diesem Aspekt von wie fühle ich mich als Gast wohl und wie kann ich quasi ankommen und so ein heimeliges Gefühl bekommen, war das auch für uns sehr wichtig. Das finde ich auch noch nennenswert und schön und auch cool, dass ihr das macht.

Simone: Ja, wir versuchen es auf jeden Fall. Also es ist auch immer wieder das Feedback, dass wir so ganz persönlich irgendwie da sind für die Menschen und gleichzeitig gibt es ja in Sieben Linden gar nicht so viele Individualreisende wie ihr beide, sondern viele kommen eben zu von uns schon so organisierten Urlaubswochen, wo es auch vielleicht eher eine Begrüßung als Gruppe dann ist und wo man sich auch gegenseitig kennenlernt und andere verbringen hier Freizeit in Form von Festivals oder wir haben auch viele thematische Seminare, die Leute einfach in die Entspannung und zu sich selber führen.

Also sowas wie Stressprävention oder Waldbaden ist eben auch eine Form, wie Menschen gerne Urlaub hier machen, nehmen sich halt ein Thema mit oder versuchen hier Tools zu kriegen, wie sie hinterher vielleicht ihren Alltag ein bisschen resilienter, entschleunigter so hinbekommen können. Und es ist ja letztendlich auch Urlaub quasi mit Anführungsstrichen, aber halt anders. Also es ist eine andere Art von Erholung, eine soziale Erholung oder eine gemeinschaftliche Erholung, auch dann im Wald oder mit der Natur langsam entschleunigt.

Jakob: Und ich glaube, vielleicht jetzt der Überschwung zu Good Travel auch, weil das ganz gut passt, ist halt auch die Idee von, wir haben ja quasi auch Interesse an der Kooperation und an der Zusammenarbeit gehabt, weil wir glauben, dass es auch andere Arten des Reisens gibt und geben sollte und die Angebote sich weiterentwickeln sollten und könnten und eine Richtung davon wäre halt auch die Idee von, wie mache ich Urlaub im Einklang mit mir selber, mit der Natur, auch mal anders. Nicht, dass ich sage, ich fahre oder fliege irgendwo hin, sondern ich sage, ich bin in der Region, ich wohne hier, ich habe vielleicht auch eine kleine Familie und würde gerne etwas erleben und vielleicht auch meinen Kindern etwas zeigen, was sie davon noch nicht kennen.

Ich kann auch zum Beispiel auf so eine Mitarbeitswoche hingehen bei euch oder auf eine Seminarwoche und vielleicht auch erst mal ein paar Tage zu Besuch in die verschiedenen Unterkünfte, die ihr anbietet und kann quasi diesen Ort und das Leben in der Gemeinschaft kennenlernen und gleichzeitig mich ein bisschen erholen und mit den Kindern auch etwas Neues erleben. Und ich glaube, das ist spannend und das wäre auch meiner Meinung nach oder unserer Meinung nach auch eine schöne Entwicklung für den Tourismus. Was gibt es denn noch für Arten des Reisens und des Tourismus, wo man das quasi verbinden kann?

Simone: Ja, genau, ihr habt euch ja sozusagen als Reiseportal dieses nachhaltig Reisen auf die Fahnen geschrieben. Ich habe gelesen auf eurer Website, das fand ich witzig, handverlesene Orte für nachhaltiges Reisen. Also ihr guckt schon ganz persönlich hin und das sind so Kleinode, die ihr ausweist. Und ja, ich habe auch viele, auf eurer Website, viele spannende kleine Orte gefunden, die gar nicht so massentouristisch sind. Tiny Häuser scheinen gerade ziemlich in zu sein.

Jakob: Ja, da kennt ihr euch bestimmt auch aus mit dem Bauwagenkonzept und das Original Tiny House Konzept der Bauwagen.

Simone: Ja, Sieben Linden ist eben so ein Bauwagenort auch, weil wir ja die Häuser hier alle erst bauen müssen. Und immerhin haben wir es geschafft, vor drei Jahren jetzt unser Strohtal zu eröffnen. Das ist sozusagen die erste Beherbergungsstätte deutschlandweit. In dieser Strohballen-Lehmbauweise. Und jetzt haben wir so eine Art kleines Hotel, wo auch diejenigen unterkommen können, die entweder nicht so abenteuerlustig sind, aber natürlich auch mit Handicaps oder mit irgendwelchen Besonderheiten, Beschwerden oder Familien, die halt nicht zelten wollen. Also super vielfältig jetzt dadurch, wie man hier unterkommen kann.

Jakob: Die durften wir auch besuchen. Also es war auch sehr schön erklärt, wie die ganze Farbkombination zustande kam. Und auch was spannend war für mich, mit den Brandschutzvorgaben durften keine Bilder in den ganzen Räumen oder auch in den Gängen hängen. Und da habt ihr euch überlegt, dass man mit dem Lehm auch quasi so verschiedene Bäume rein kritzeln kann.

Simone: Graffito heißt die Technik. Das ist so eine Feinputzlehm-Technik, die unsere Künstler*innen auch jetzt sich deswegen angeeignet haben, damit es da auch ein bisschen hübscher aussieht und brandschutzgerecht ist. Genau, und das war auch echt, das habe ich so noch nie gesehen. Man hat ein gewisses Material und kann das direkt quasi verwenden, um ein gewisses Ambiente oder eine Kunst zu schaffen, die halt den Gästen ein anderes Wohlgefühl gibt.

Jakob: Ach, das ist super schön.

Simone: Ja, Schönheit ist uns schon wichtig. Und da hat uns der Brandschutz echt ganz schön an unsere Grenzen gebracht. Also was du da alles für Auflagen hast für so einen sozusagen Beherbergungsstätte halb öffentlich. Also war schon eine Challenge, auch glaube ich, für unseren Architekten, das mal so anzuwenden, den Strohballenbau da drauf.

Sagen wir mal noch mal zu eurem Reiseportal, Good Travel. Also was mir dann ins Auge fällt, ich habe unglaublich viel Fernweh. Und ich gucke schon auch immer erst mal so auf die Orte, oh, da ist was auf den Kanaren. Ich glaube, auf Madeira habe ich was gesehen und auf den Mittelmeerinseln oder so. Also es zieht mich erst mal total dahin. Und dann kommt aber bei mir schon ziemlich schnell so das Ding, okay, und wie kommst du da hin? Wahrscheinlich mit dem Flieger. Und dann finde ich es einfach nicht mehr wirklich nachhaltig, Reisen zu nennen. Also es ist jetzt mal ein bisschen Kritik in deine Richtung oder eure Richtung. Was sagst du dazu?

Jakob: Also es ist auch, wir sind ja als Plattform an sich halt komplett auf Europa ausgerichtet. Es ist ja schon mal so ein Fokus, wo sie sagen, okay, wenn man in Europa wohnt, dann reist man auch in Europa. Und es gibt so viel zu entdecken an Kultur und Natur, bleib doch hier. So als Anfangspunkt. Und dann, letztendlich sind wir eine Reiseplattform. Wir haben angefangen als Unterkunftsplattform und haben quasi immer mehr Unterkünfte für die Region gewonnen. Am Anfang war das noch vor allem in der DACHregion in Deutschland und dann hat sich das immer mehr ausgeweitet. Weil es diese Reiselust gibt, diesen kulturellen Austausch.

Ich fürchte auch mal nach Spanien oder nach Portugal oder nach Nordmazedonien, wie du vorhin meintest. Und es gibt dort auch so viel zu entdecken und zu erleben. Und Bahnreisen, nachhaltig reisen ist ein Riesenthema. Also das haben wir auch einmal jetzt, wir haben auch, vielleicht komme ich später zu meinem Podcast. Da gab es auch eine Folge zur nachhaltigen Mobilität. Und wir selber, wenn wir Reisekooperationen machen mit den Ländern, es gab jetzt auch eine Kooperation mit den Bundesländern in Österreich. Da sind wir auch mit dem Zug angereist und haben darüber geschrieben. Und es kommt immer mehr und das ist uns wichtig. Ich glaube, diese Impulse mehr zu setzen und auch Alternativen aufzuzeigen, obwohl es noch super oft unübersichtlich ist oder schwierig oder teuer oder unkomfortabel. Du meinst die Schiene, ne?

Simone: Das Schienennetz in Europa ist ja im Prinzip da, aber es wurde auch viel rückgebaut an Nachtzügen und so weiter. Du kannst es nicht einfach in einem Online-Portal buchen. Du musst zum nächsten Bahnhof. Bei mir ist der nächste Bahnhof jetzt 50 Kilometer entfernt, wo ich mal einen gescheiten Fahrkartenschalter finde, wo ich mich informieren kann und eine Fernbahnreise buchen kann. Also es ist schon, du musst es echt unbedingt wollen, sonst klickst du einfach im Internet, gehst in irgendeine Fluggesellschaft und buchst halt den Flug für 80 Euro. Das ist schon schwierig. Und genau deswegen auch vielleicht als Pendant zu diesen, zu dieser Idee von Alternativ-Urlaub. Wie geht denn Urlaub und wie kann man Urlaub anders machen?

Jakob: Dann gibt es immer einiges in das ganze Verhältnis von ich komme an oder ich bin in einer komplett anderen Region oder mache Urlaub anders, vielleicht auch länger, aber entschleunigt. Und gleichzeitig auch diese Idee von wie reise ich da hin? Der Weg ist das Ziel auch.

Simone: Ja, wenn ihr das mal hinkriegen könnt. Also ich habe es ein paar Mal gemacht. Ich war mit öffentlichen Verkehrsmitteln eigentlich schon ziemlich an den Rändern von Europa. Aber dann brauchst du halt auch die entsprechende Zeit, die man sich nimmt und ja, wirklich das als Erlebnis zu begreifen und sich nicht nur die ganze Zeit zu ärgern, dass es so lange dauert. Das hat keinen Sinn. Und dann finde ich das auch okay, eine coole Unterkunft in Portugal zum Beispiel anzubieten. Wenn ihr das mit dem Bewusstseinswandel auch verbindet, dass eben der Weg auch ein großer Faktor ist in der Frage von Nachhaltigkeit, Mobilität.

Jakob: Also ich glaube, wir haben auch nicht die Antwort. Wir haben Versuche und es gibt quasi diese Plattform, wo man sich umschauen kann. Und man sieht ja Unterkünfte in den anderen Ländern auch, die weiter weg sind. Aber man hat auch quasi sehr viele Unterkünfte, die in der Region sind, von denen man vielleicht gar nicht geahnt hätte. So wow, ich kann da ja auch hin. Ich muss gar nicht so weit reisen. Es gibt auch etwas bei mir um die Ecke in Brandenburg oder in Sachsen-Anhalt. Und dieses Angebot quasi auch porträtieren, aufzeigen, ist auch glaube ich wichtig. Und quasi diese kulturelle Arbeit mit dem eigenen Reichtum.

Simone: Ja, letztendlich ist es ja auch so ein Ökodorf Sieben Linden. Es gibt auch noch andere Gemeinschaften in Deutschland, die Gästehäuser haben. Das ist ja auch so ein bisschen Ausflug in eine andere Kultur.

Jakob: Absolut.

Simone: Oder?

Jakob:Voll.

Simone: Wir laden alle Anthropologinnen ein, macht ihr Feldstudien. Und erholt euch gerne im Ökodorf Sieben Linden. Wobei für Anthropologen glaube ich der Kulturschock relativ gering ausfallen wird.

Jakob: Ja. Also ich glaube, die sind schon zu gewappnet oder ähnlich aufgestellt. Wir sind ja auch anschlussfähig. Also unser Ziel ist es jetzt auch nicht eine exotische Insel aufzumachen, wo alle Bauklötze stehen. Sondern mein Ziel wäre eigentlich, dass Menschen hierher kommen und sagen, hey, nachhaltig leben, das ist gar nicht so schwer. Das kann richtig Spaß machen. Und ich kann mir vielleicht was rauspflücken für meinen Alltag. Oder ich kriege wieder Mut. Also ich meine, diese entmutigende Zeit gerade, wo du eigentlich an allen Ecken und Enden nur siehst, wie sich die Zivilisation leider selber gegen die Wand fährt. Und dann mal wieder aufzutanken an einem Ort, der wirklich hoffnungsvolle Praxisbeispiele hat, die ja auch funktionieren. Das finde ich einfach einen schönen Beitrag von „Sieben Linden“, was wir so machen können.

Jakob: Ja.

Simone: Du hast mir gesagt, du findest es besonders schön für Familien hier.

Jakob: Ja. Und da, also weil es halt so viele Kinder gibt. Also man sieht Kinder überall rumlaufen, frei rumlaufen. Im Küchensaal, im Esssaal rumlaufen oder rumalbern. Dann gibt es halt diesen Waldkindergarten. Und dann läuft man da hin und dann sieht man quasi, wie Spielen möglich ist im Wald ohne Plastik, mit den Tannenzapfen oder mit den Lehmhäusern, alles selber gebaut. Wenn da irgendwas, meintest du vorhin, wenn da irgendwas abbricht, dann kann man ja dann draußen Fenster machen. Und dann lernt man halt quasi mit dem eigenen Umfeld zu spielen. Was mich auch sehr angemacht hat, war diese Idee von das ganze Jahr über hinweg draußen und spielen im Wald. Und haben dann diesen Bauwagen, wo wir sich aufwärmen können. Aber adaptieren sich halt auch mit der Temperatur über das Jahr hinweg, weil man so oft draußen ist.

Wenn ich jetzt als Familie reise und denke, so was brauchen meine Kinder oder welchen Kontakt brauchen sie auch zur Umwelt oder zu anderen Menschen? Ist es halt noch ein ganz anderes, anderes Erlebnis. Ich kann mich an meine Kindertage erinnern, wo wir immer nach Polen gefahren sind. Und da waren wir auch immer campen. Immer zwei Wochen, immer im Sommer. Und es war halt quasi eine Freundesgruppe.

Wir sind als Kinder quasi im Wald groß geworden und haben auch immer verschiedene Sachen quasi aus dem Ort heraus gebaut. So das war dann die Hütte und da war dann halt der Zaun. Und diese Erinnerung trage ich so stark in mir drin, dass mich das sehr begeistert antut, wenn das quasi auch noch weitergelebt wird. Und ich glaube, dass das auch ein sehr bereicherndes Erlebnis sein kann, wenn man als Familie hingeht und sieht, dass es auch möglich ist. Es gibt diese Orte, wo mein Kind einfach ganz anders sich selber oder die Umwelt erleben kann.

Simone: Ja, da kommen wir auch wieder ein bisschen zurück zum Anfang unseres Gespräches, dass hier eben kein Autoverkehr ist. Natürlich fährt hier mal ein Traktor durch oder etwas Lieferverkehr. Aber es ist wirklich total sicher. Die Kinder können sich hier bewegen, die haben kleine Fahrräder auszuleihen. Und es ist manchmal Stadtkinder, die düsen hier rum, weil das einfach endlich mal so „Hey, ich kann einfach frei sein, das ist nicht gefährlich.“ Und du wohnst ja in der Nähe vom Tempelhofer Feld in Berlin, hast du gesagt, da sehe ich das auch bei den Kindern. Die wollen einfach mal sich so ausleben und dann letztendlich dieses Erlebnis wenig zu brauchen, glaube ich. Das ist auch was, was Sieben Linden insgesamt auszeichnet, dass es gar nicht immer die großen materiellen Wows sind, die uns glücklich machen, sondern so das Einfache und das sinnlich Erfahrbare.

Da haben wir auch wirklich viele tolle Programme, wo Kinderbetreuung angeboten wird. Das zeichnet uns so ein bisschen aus als Seminarhaus auch, weil in vielen Tagungshäusern musst du deine Kinder halt weg organisieren, zu Hause lassen oder so. Wir haben so viele Möglichkeiten, Wochenenden oder auch unter der Woche, wo wir eine schöne Kinderbetreuung anbieten können. Das freut mich immer, wenn Menschen zum Beispiel ein Seminar selber machen, als Erwachsene etwas lernen oder auftanken und ihre Kinder teilweise betreut werden. Und dann sind sie als Familie zusammen beim Essen und abends. Das ist richtig schön für alle, was dabei ist.

Jakob: Absolut. Also echt ein schöner Impuls, schöner Gedanke. Danke, dass ihr das macht, was ihr anbietet. Das ist echt auch wichtig.

Simone: Ja, danke, dass du gucken gekommen bist und dass du das mitnimmst, die Idee vom Ökodorf, von euer Good Travel Netzwerk und nach Berlin. Und wir haben euch jetzt auch auf dem Schirm. Das ist schön gegenseitig.

Jakob: Super.

Simone: Hab noch einen schönen Tag. Danke dir. Und ein schönes Mittagessen. Ein Gespräch, ja. Und wir sehen uns bestimmt mal vielleicht im Wald oder auf der Wiese.

Jakob: Bestimmt.

Simone: Und das Haus der Stille muss dir schnell zeigen. Genau, genau. Das machen wir noch.

Der Beitrag Folge 99: Good Travel: Urlaub im Ökodorf erschien zuerst auf Ökodorf Sieben Linden.

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