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Die Lobau
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Ort: Die Wiener Lobau ist größeren Teils Landschafts- und zum kleineren Naturschutzgebiet. Mit insgesamt 22km² stellt es für eine Metropole in der Größe Wiens eine ökologische Ausnahme dar, da sich in keiner anderen europäischen Hauptstadt unmittelbar ein Naturschutzgebiet befindet. Die Auenlandschaft dehnt sich vom Osten Wiens bis zur March an der slowakischen Grenze aus und stellt einer der wichtigsten Tier- und Pflanzenreservate Mitteleuropas dar.
Inhalt: Aufgrund des Status der Lobau als Landschaftsschutzgebietes ist es nur an wenigen Stellen erlaubt zu Baden. So ist nur am Mühlwasser, dem Schillerwasser, der Panozza- und der Dechantlacke das Schwimmen gestattet. Erst mit der Donauregulierung 1870-75 konnte die Lobau als Naherholungsgebiet genützt werden, da zuvor der permanent sich verändernde Donaustrom für unsichere Verhältnisse sorgte. Die vielen Wasserarme und schwer zugänglichen Stellen machten die Lobau anfangs nur eingefleischte Naturliebhaberinnen und Einsiedler interessant. Ab den 1920er Jahren entdeckte die in Mode gekommene Nudistinnenbewegung die Lobau für sich. Gerade die oben genannten Eigenschaften machten das Gebiet für diese Gruppe interessant. Die Anhängerinnen der sogenannten Lichtkultur waren vor allem in den politischen exponierten Lagern stark vertreten. Besonders die linke Arbeiterinnenbewegung aber auch rechte völkisch orientierte Parteien standen der FKK aufgeschlossen gegenüber. Keine Anerkennung fand sie hingegen im bürgerlichen christlichen Lager, während des Austrofaschismus wurden Nacktbadende in der Lobau sogar mit berittener Polizei verfolgt, verprügelt und zu empfindlichen Strafen verurteilt. Während des Nationalsozialismus wurde Anfangs die FKK-Bewegung kritisch als möglich marxistisch infiltriert beobachtet. Im Zuge der Gleichschaltung der offiziellen Vereine sahen die Nazis in der Lichtkultur keinen Widerspruch mehr zu ihrer aberwitzigen Körper- und „Zuchtwahl“-Politik. Nach dem Zweiten Weltkrieg entspannte sich aufgrund der gesellschaftlichen Liberalisierung das Verhältnis zur Nacktheit. Das Nacktbaden in der Lobau war kein Politikum mehr, weder im Sinne einer moralischen Entrüstung noch eines reformerischen Politikverständnisses. Die Lobau blieb aber aufgrund seiner vielen Rückzugsorte ein Ort einer anderen illegalen Szene, nämlich der der Cannabisund Haschischkonsumentinnen. Vor allem in den 1970ern bekam die Au durch die Verschmelzung der Konsumentinnen von weichen Drogen und der Freund*innen der FKK einen hippiesken Anstrich. Mit der Zuteilung von FKK-Stränden an der Neuen Donau verlor die Lobau auch die Bedeutung fürs Nacktbaden.
Capitoli
1. Intro (00:00:00)
2. Die Lobau (00:00:19)
3. Nacktbaden (00:02:32)
4. Heinrich Pudor (00:04:18)
5. Verhältnis Männer-Frauen (00:09:21)
6. Wildbaden (00:10:09)
7. Austrofaschismus (00:11:23)
8. Nationalsozialismus (00:13:06)
9. Nach 1945 (00:14:20)
35 episodi
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Ort: Die Wiener Lobau ist größeren Teils Landschafts- und zum kleineren Naturschutzgebiet. Mit insgesamt 22km² stellt es für eine Metropole in der Größe Wiens eine ökologische Ausnahme dar, da sich in keiner anderen europäischen Hauptstadt unmittelbar ein Naturschutzgebiet befindet. Die Auenlandschaft dehnt sich vom Osten Wiens bis zur March an der slowakischen Grenze aus und stellt einer der wichtigsten Tier- und Pflanzenreservate Mitteleuropas dar.
Inhalt: Aufgrund des Status der Lobau als Landschaftsschutzgebietes ist es nur an wenigen Stellen erlaubt zu Baden. So ist nur am Mühlwasser, dem Schillerwasser, der Panozza- und der Dechantlacke das Schwimmen gestattet. Erst mit der Donauregulierung 1870-75 konnte die Lobau als Naherholungsgebiet genützt werden, da zuvor der permanent sich verändernde Donaustrom für unsichere Verhältnisse sorgte. Die vielen Wasserarme und schwer zugänglichen Stellen machten die Lobau anfangs nur eingefleischte Naturliebhaberinnen und Einsiedler interessant. Ab den 1920er Jahren entdeckte die in Mode gekommene Nudistinnenbewegung die Lobau für sich. Gerade die oben genannten Eigenschaften machten das Gebiet für diese Gruppe interessant. Die Anhängerinnen der sogenannten Lichtkultur waren vor allem in den politischen exponierten Lagern stark vertreten. Besonders die linke Arbeiterinnenbewegung aber auch rechte völkisch orientierte Parteien standen der FKK aufgeschlossen gegenüber. Keine Anerkennung fand sie hingegen im bürgerlichen christlichen Lager, während des Austrofaschismus wurden Nacktbadende in der Lobau sogar mit berittener Polizei verfolgt, verprügelt und zu empfindlichen Strafen verurteilt. Während des Nationalsozialismus wurde Anfangs die FKK-Bewegung kritisch als möglich marxistisch infiltriert beobachtet. Im Zuge der Gleichschaltung der offiziellen Vereine sahen die Nazis in der Lichtkultur keinen Widerspruch mehr zu ihrer aberwitzigen Körper- und „Zuchtwahl“-Politik. Nach dem Zweiten Weltkrieg entspannte sich aufgrund der gesellschaftlichen Liberalisierung das Verhältnis zur Nacktheit. Das Nacktbaden in der Lobau war kein Politikum mehr, weder im Sinne einer moralischen Entrüstung noch eines reformerischen Politikverständnisses. Die Lobau blieb aber aufgrund seiner vielen Rückzugsorte ein Ort einer anderen illegalen Szene, nämlich der der Cannabisund Haschischkonsumentinnen. Vor allem in den 1970ern bekam die Au durch die Verschmelzung der Konsumentinnen von weichen Drogen und der Freund*innen der FKK einen hippiesken Anstrich. Mit der Zuteilung von FKK-Stränden an der Neuen Donau verlor die Lobau auch die Bedeutung fürs Nacktbaden.
Capitoli
1. Intro (00:00:00)
2. Die Lobau (00:00:19)
3. Nacktbaden (00:02:32)
4. Heinrich Pudor (00:04:18)
5. Verhältnis Männer-Frauen (00:09:21)
6. Wildbaden (00:10:09)
7. Austrofaschismus (00:11:23)
8. Nationalsozialismus (00:13:06)
9. Nach 1945 (00:14:20)
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