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Lerntypen und Lernstrategien

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Ein Überblick über verschiedene Lerntypen und Lerntechniken

Lerntechniken

Da die Termine für die Herbstprüfung im Heilpraktiker Psychotherapie mit großen Schritten auf uns zu kommen, möchte ich Euch heute einen Überblick über verschiedene Lerntypen und Lerntechniken geben und auch ein wenig auf deren Hintergründe eingehen.

Vielleicht ist vielen von Euch noch aus der Schulzeit die Einteilung der Menschen in vier Lerntypen bekannt: Die Überlegung hierzu stammen von dem deutschen Chemiker Frederic Vester, der als Pionier des so genannten vernetzten Denkens gilt.

Vester geht davon aus, dass verschiedene Menschen unterschiedliche Sinneskanäle bevorzugen. Daraus ergeben sich dann ein auditiver, ein visueller, ein haptischer und ein verbal-abstrakter Lerntyp:

  1. Der visuelle Lerntyp, nimmt Informationen über die Augen auf und verfügt dementsprechend über ein gutes optisches Gedächtnis. Schaubilder sind genau sein Ding.
  2. Der haptische Lerntyp bevorzugt den Tastsinn, bzw. lernt gewissermaßen über seine Hände. Für diesen Lerntyp wurde das klassische Vokalheft erfunden.
  3. Der auditive Lerntyp nimmt Informationen über das Gehör auf und verfügt über ein gutes akustisches Gedächtnis. Er profitiert am meisten von Vorträgen und erzähltem Wissen.
  4. Der verbal-abstrakte Lerntyp lernt vor allem durch das Lesen und die Verknüpfung mit bereits erworbenem Vorwissen. Vester möchte seine Einteilung allerdings nicht als starres Korsett verstehen: natürlich lernt auch der haptische Lerntyp durch Zuhören. Und der verbal-abstrakte Lerntyp auch durch visuelle Reize. Allerdings erzielen alle Lerntypen bessere Ergebnisse, wenn sie sich zumindest schwerpunktmäßig auf ihre bevorzugten Sinneskanäle stützen.

Bevor wir uns die einzelnen Lerntypen etwas genauer ansehen, hier noch eine kurze Einordnung der Lerntypen in den aktuellen Kontext:

Heutzutage gilt die Lehre von den Lerntypen nach Vesper als überholt oder zumindest wissenschaftlich stark umstritten. Die Hirnforschung konnte nämlich keine angeborene Präferenz für einen bestimmten Sinneskanäle bestätigen.

Nichts desto trotz ist die Einteilung Vesters in die vier Lerntypen in Bezug auf unterschiedliche Lernstrategien hilfreich. Zu oft nämlich werden Sinneskanäle übersehen, für die Lerninhalte anders als gewohnt aufgearbeitet werden müssten. Dadurch könnte eine Abwechslung im Lernprozess entstehen – was grundsätzlich schonmal ein Gewinn wäre. Und genau um eine solche Abwechslung soll es im Folgenden auch gehen.

Fangen wir also mit dem vermeindlich verbreitetsten an – mit dem visuellen Lerntyp. Geschätzte 60% der Bevölkerung gehören zu diesem Lerntyp, so dass es zu diesem Thema auch die meisten Varianten gibt. Wir schauen uns die drei verbreitesten an: — die MindMap — das Merkbild und — die guten alten Karteikarten

Los gehts also mit der MindMap, auch Gedächtniskarte genannt. Hierbei wird auf einem großen weißen Papierbogen zunächst der zentrale Lern-Themas in die Mitte geschrieben. Hiervon verzweigen sich in alle Richtungen Äste.

An die Verzweigung werden die so genannten Begriffe erster Ordnung gesetzt. Damit sind quasi die Überschriften der einzelnen Aspekte des Lern-Themas gesetzt. Von diesen Begriffen verzweigen sich wiederum Äste in alle Richtungen. Und an diesen Verzweigungen finden wir die Begriffe zweiter Ordnung. Und so kann es noch einige Ebenen weiter in die Tiefe gehen.

Der Witz liegt nun darin, dass das Bild am Schluss eine möglichst farbige und eventuell auch mit kleinen Zeichnungen oder Symbolen versehene Struktur zeigt.

Nehmen wir als Beispiel das für den Heilpraktiker sehr wichtige Thema Alkohol und Alkoholismus. In die Mitte würde man den Begriff Alkohol schreiben. Ein Zweig könnte dann benannt werden »Körperliche Reaktionen« ein weiterer »Psychische Reaktionen«. Das wären unsere Begriffe erster Ordnung. Hiervon wiederum abzweigend, würden kleinere Äste nun die einzelnen somatischen oder psychischen Reaktionen aufführen. Das wären dann unsere Begriffe zweiter Ordnung.

Der Vorteil einer MindMap besteht darin, dass sie an den Rändern, wie ein riesiges Puzzlespiel mit anderen MindMaps verbunden werden kann. Zum Beispiel das Wernicke-Korsakow-Syndrom, das alkoholbedingt sin kann, aber nicht sein muss. Manche körperlichen Reaktionen des Alkohols wären also deckungsgleich mit denen anderer Rauschmittel aus dem Bereich F1, weisen jedoch auch in den Bereich F0 hinein.

Der Phantasie und der Gestaltung sind keine Grenzen gesetzt, auch wenn die Übersichtlichkeit natürlich wichtig ist. Mind-Maps können überall dort angebracht werden, wo man sich in regelmäßigen abständen aufhält, im Arbeitszimmer, der Küche oder der Toilette. Und wenn sie gelungen sind, kann man gar nicht anders, als mit den Augen immer wieder den Verbindungslinien zwischen den Begriffen, die gelernt werden müssen, zu folgen.

Einen ganz anderen Ansatz verfolgen so genannte Merkbilder. Hierbei liegt der Schwerpunkt auf der Verbindung des sprachlichen Begriffes, mit einem graphischen Element. Nehmen wir als Beispiel das Wort Alkoholismus, in dem die beiden Buchstaben »l« durch zwei gezeichnete Flaschen ersetzt werden, von denen die eine mit »Schnaps« und die andere mit »Wein« beschriftet ist.

Gelernt wird durch eine solche simple Zeichnung, dass der Alkoholismus ein Phänomen aller Gesellschaftsschichten ist und immer auch mitbedacht werden muss, dass sich auch hinter einem vordergründig kultivierten Genusstrinken bereits erste Anzeichen eines beginnenden Alkoholmissbrauchs verstecken können.

Auch bei dieser Technik sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Im Prinzip können solche Merkbilder sogar mit einer MindMap verbunden werden.

Ein wenig aus der Mode gekommen ist das Lernen mit Karteikarten, das jedoch für den visuellen und den haptischen Lerntyp gleichermaßen geeignet ist. Wichtig dabei: die Karteikarten müssen selbst erstellt worden sein.

An dieser Stelle möchte ich eine grundsätzliche Anmerkung über Hilfsmittel machen. Natürlich könnt ihr Lernkarten und MindMaps überall kaufen. Und inhaltlich sind häufig auch sehr gut.

Das Problem mit diesen gekauften MindMaps und Lernkarten besteht darin, dass der Schritt der individuellen Gestaltung entfällt. Dieser Schritt ist aber wichtig – nicht nur für den visuellen Lerntyp.

Es ist hiermit ein wenig so wie mit den Spickzetteln in der Schule, die wir für die Mathearbeiten angefertigt haben. Nachdem wir viele Stunden damit verbracht hatten in winziger Schrift möglichst viele Formeln auf winzige gut getarnte Zettel zu schreiben, konnte man auf diese am nächsten Morgen gut verzichten. Man hatte den Stoff mehr oder weniger gelernt, ob man wollte oder nicht.

Weiter gehts mit dem haptischen Lerntyp: Für den haptischen Lerntyp gilt ähnliches, wie für den visuellen Lerntyp: auch dieser muss seine Lernmaterial möglichst mit den eigenen Händen erstellen. Hierfür gibt es unterschiedliche Möglichkeiten: angefangen mit dem liebevol-len Bau eines kleinen Karteischrankes, der ja bereits nach den verschiedenen Themenfeldern der ICD-10 geordnet sein kann.

Ein äußerst gelungenes Beispiel für die Umsetzung von höchst abstraktem Lernstoff in ein haptisch faßbares und vor allem zu gestaltendes Objekt stammt von dem Autor Hanno Depner. Sein Buch »Kant für die Hand« ist ein fertig gestanzter Bastelbogen aus dem man ein Kant-Modell bauen kann. Dieses dreidimensionale Modell zeigt dann Immanuel Kants Überlegungen aus seiner »Kritik der reinen Vernunft«. Vielleicht ist das ja eine Inspiration für die ein oder andere von euch.

Schauen wir uns nun den auditiven Lerntyp etwas genauer an: Wenn der bevorzugte Sinneskanal das Ohr ist, gibt es natürlich eine Vielzahl an Möglichkeiten Texte in gesprochene Sprache zu übertragen, wie ihr gerade hört.

So ist es heutzutage sehr einfach auf den weit verbreiteten Smartphones die Diktierfunktion zu verwenden um Texte vorzulesen und sich immer wieder anzuhören.

Unterschätzen sollte man auch hier nicht die älteste Form der Mnemotechnik, das Reimen: Natürlich kostet es zunächst Überwindung aus abstraktem Lernstoff Reime zu formen. Doch tatsächlich können wir gereimte Sprache besser behalten als ungereimte. Und legt man unter die Reimworte noch einen Hip-Hop-Rhythmus, so hat man sich rasch den eigenen Heilpraktiker-Rap gedichtet. Und keine Sorge, niemand außer Euch wird in den Genuss Eurer Raps kommen, es sei denn ihr plant nach bestandener Prüfung einen öffentlichen Auftritt.

Kommen wir zum vierten Lerntyp: dem verbal-abstrakten. Der verbal-abstrakte Lerntyp erfaßt die zu lernenden Inhalte hauptsächlich durchs Lesen. Dabei kommt es nicht so sehr auf den visuellen Aspekt an. Es geht vielmehr um die kognitive Erfassung der Inhalte, die sich im Text befinden. Diese Lerner profitieren am meisten von einem festen, ruhigen Arbeitsplatz mit möglichst wenig Ablenkung und viel Platz für Lernmaterialien wie MindMaps, Lernkarten usw.

Hier noch ein Tipp für alle Lerntypen – effektives Zeitmanagement. Zunächst erstellt Ihr einen Wochenplan, in welchem ihr Eure Lernzeiten fest einblockt. Wenn ihr kleine Kinder habt, werden diese vermutlich die Morgen- oder Abendstunden sein. Und: Gebt Euren Lernzeiten einen realistischen Umfang. Für die Vorbereitung auf die Prüfung vor dem Gesundheitsamt bedeutet dies ungefähr ein Jahr Lernzeit mit ca. 5 bis 7 Lernstunden pro Woche. Das läuft auf ca. eine Stunde Lernen pro Tag hinaus.

In dieser Stunde können Podcasts gehört, Bücher gelesen und Karteikarten erstellt werden. Wichtiger ist jedoch noch etwas, was Spezialisten auf dem Gebiet des Lernens gerne »totale Immersion« nennen. Versucht den Stoff nicht nur als lästige Pflicht zu begreifen, sondern taucht ein in das gesamte Gebiet der Psychiatrie.

Lest weiterführende Bücher, schaut Euch Filme und Dokumentationen in den Mediatheken oder anderen Videoplattformen an. Sucht Gespräche mit Ärzten oder Angehörigen des Pflegepersonal zu psychiatrischen Themen. Effektives Lernen bedeutet vor allem auch die Hingabe an das was man erlernen will.

Zum Schluß noch ein ernst gemeinter Rat von mir: Finger weg von legalen oder illegalen leistungssteigernden Substanzen. Der Effekt ist begrenzt und die langfristigen Wirkungen können fatal sein. Leistung läßt sich kostenlos und am besten durch Humor und frische Luft steigern!

Ich hoffe, ich konnte euch einen kleinen Überblick und einige nützliche und interessante Zusatzinfos liefern. Tut ihr mir einen Gefallen? Abonniert meinen Podcast, vielen Dank. Und wenn ihr jemanden kennt, den dieser Podcast interessieren könnte – empfehlt mich gerne weiter. Ich würde mich freuen.

In diesem Sinne komme ich zum Ende. Wenn Ihr wollt, hören wir uns nächsten Woche wieder. Dann rund um das Thema Sexsucht.

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Ein Überblick über verschiedene Lerntypen und Lerntechniken

Lerntechniken

Da die Termine für die Herbstprüfung im Heilpraktiker Psychotherapie mit großen Schritten auf uns zu kommen, möchte ich Euch heute einen Überblick über verschiedene Lerntypen und Lerntechniken geben und auch ein wenig auf deren Hintergründe eingehen.

Vielleicht ist vielen von Euch noch aus der Schulzeit die Einteilung der Menschen in vier Lerntypen bekannt: Die Überlegung hierzu stammen von dem deutschen Chemiker Frederic Vester, der als Pionier des so genannten vernetzten Denkens gilt.

Vester geht davon aus, dass verschiedene Menschen unterschiedliche Sinneskanäle bevorzugen. Daraus ergeben sich dann ein auditiver, ein visueller, ein haptischer und ein verbal-abstrakter Lerntyp:

  1. Der visuelle Lerntyp, nimmt Informationen über die Augen auf und verfügt dementsprechend über ein gutes optisches Gedächtnis. Schaubilder sind genau sein Ding.
  2. Der haptische Lerntyp bevorzugt den Tastsinn, bzw. lernt gewissermaßen über seine Hände. Für diesen Lerntyp wurde das klassische Vokalheft erfunden.
  3. Der auditive Lerntyp nimmt Informationen über das Gehör auf und verfügt über ein gutes akustisches Gedächtnis. Er profitiert am meisten von Vorträgen und erzähltem Wissen.
  4. Der verbal-abstrakte Lerntyp lernt vor allem durch das Lesen und die Verknüpfung mit bereits erworbenem Vorwissen. Vester möchte seine Einteilung allerdings nicht als starres Korsett verstehen: natürlich lernt auch der haptische Lerntyp durch Zuhören. Und der verbal-abstrakte Lerntyp auch durch visuelle Reize. Allerdings erzielen alle Lerntypen bessere Ergebnisse, wenn sie sich zumindest schwerpunktmäßig auf ihre bevorzugten Sinneskanäle stützen.

Bevor wir uns die einzelnen Lerntypen etwas genauer ansehen, hier noch eine kurze Einordnung der Lerntypen in den aktuellen Kontext:

Heutzutage gilt die Lehre von den Lerntypen nach Vesper als überholt oder zumindest wissenschaftlich stark umstritten. Die Hirnforschung konnte nämlich keine angeborene Präferenz für einen bestimmten Sinneskanäle bestätigen.

Nichts desto trotz ist die Einteilung Vesters in die vier Lerntypen in Bezug auf unterschiedliche Lernstrategien hilfreich. Zu oft nämlich werden Sinneskanäle übersehen, für die Lerninhalte anders als gewohnt aufgearbeitet werden müssten. Dadurch könnte eine Abwechslung im Lernprozess entstehen – was grundsätzlich schonmal ein Gewinn wäre. Und genau um eine solche Abwechslung soll es im Folgenden auch gehen.

Fangen wir also mit dem vermeindlich verbreitetsten an – mit dem visuellen Lerntyp. Geschätzte 60% der Bevölkerung gehören zu diesem Lerntyp, so dass es zu diesem Thema auch die meisten Varianten gibt. Wir schauen uns die drei verbreitesten an: — die MindMap — das Merkbild und — die guten alten Karteikarten

Los gehts also mit der MindMap, auch Gedächtniskarte genannt. Hierbei wird auf einem großen weißen Papierbogen zunächst der zentrale Lern-Themas in die Mitte geschrieben. Hiervon verzweigen sich in alle Richtungen Äste.

An die Verzweigung werden die so genannten Begriffe erster Ordnung gesetzt. Damit sind quasi die Überschriften der einzelnen Aspekte des Lern-Themas gesetzt. Von diesen Begriffen verzweigen sich wiederum Äste in alle Richtungen. Und an diesen Verzweigungen finden wir die Begriffe zweiter Ordnung. Und so kann es noch einige Ebenen weiter in die Tiefe gehen.

Der Witz liegt nun darin, dass das Bild am Schluss eine möglichst farbige und eventuell auch mit kleinen Zeichnungen oder Symbolen versehene Struktur zeigt.

Nehmen wir als Beispiel das für den Heilpraktiker sehr wichtige Thema Alkohol und Alkoholismus. In die Mitte würde man den Begriff Alkohol schreiben. Ein Zweig könnte dann benannt werden »Körperliche Reaktionen« ein weiterer »Psychische Reaktionen«. Das wären unsere Begriffe erster Ordnung. Hiervon wiederum abzweigend, würden kleinere Äste nun die einzelnen somatischen oder psychischen Reaktionen aufführen. Das wären dann unsere Begriffe zweiter Ordnung.

Der Vorteil einer MindMap besteht darin, dass sie an den Rändern, wie ein riesiges Puzzlespiel mit anderen MindMaps verbunden werden kann. Zum Beispiel das Wernicke-Korsakow-Syndrom, das alkoholbedingt sin kann, aber nicht sein muss. Manche körperlichen Reaktionen des Alkohols wären also deckungsgleich mit denen anderer Rauschmittel aus dem Bereich F1, weisen jedoch auch in den Bereich F0 hinein.

Der Phantasie und der Gestaltung sind keine Grenzen gesetzt, auch wenn die Übersichtlichkeit natürlich wichtig ist. Mind-Maps können überall dort angebracht werden, wo man sich in regelmäßigen abständen aufhält, im Arbeitszimmer, der Küche oder der Toilette. Und wenn sie gelungen sind, kann man gar nicht anders, als mit den Augen immer wieder den Verbindungslinien zwischen den Begriffen, die gelernt werden müssen, zu folgen.

Einen ganz anderen Ansatz verfolgen so genannte Merkbilder. Hierbei liegt der Schwerpunkt auf der Verbindung des sprachlichen Begriffes, mit einem graphischen Element. Nehmen wir als Beispiel das Wort Alkoholismus, in dem die beiden Buchstaben »l« durch zwei gezeichnete Flaschen ersetzt werden, von denen die eine mit »Schnaps« und die andere mit »Wein« beschriftet ist.

Gelernt wird durch eine solche simple Zeichnung, dass der Alkoholismus ein Phänomen aller Gesellschaftsschichten ist und immer auch mitbedacht werden muss, dass sich auch hinter einem vordergründig kultivierten Genusstrinken bereits erste Anzeichen eines beginnenden Alkoholmissbrauchs verstecken können.

Auch bei dieser Technik sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Im Prinzip können solche Merkbilder sogar mit einer MindMap verbunden werden.

Ein wenig aus der Mode gekommen ist das Lernen mit Karteikarten, das jedoch für den visuellen und den haptischen Lerntyp gleichermaßen geeignet ist. Wichtig dabei: die Karteikarten müssen selbst erstellt worden sein.

An dieser Stelle möchte ich eine grundsätzliche Anmerkung über Hilfsmittel machen. Natürlich könnt ihr Lernkarten und MindMaps überall kaufen. Und inhaltlich sind häufig auch sehr gut.

Das Problem mit diesen gekauften MindMaps und Lernkarten besteht darin, dass der Schritt der individuellen Gestaltung entfällt. Dieser Schritt ist aber wichtig – nicht nur für den visuellen Lerntyp.

Es ist hiermit ein wenig so wie mit den Spickzetteln in der Schule, die wir für die Mathearbeiten angefertigt haben. Nachdem wir viele Stunden damit verbracht hatten in winziger Schrift möglichst viele Formeln auf winzige gut getarnte Zettel zu schreiben, konnte man auf diese am nächsten Morgen gut verzichten. Man hatte den Stoff mehr oder weniger gelernt, ob man wollte oder nicht.

Weiter gehts mit dem haptischen Lerntyp: Für den haptischen Lerntyp gilt ähnliches, wie für den visuellen Lerntyp: auch dieser muss seine Lernmaterial möglichst mit den eigenen Händen erstellen. Hierfür gibt es unterschiedliche Möglichkeiten: angefangen mit dem liebevol-len Bau eines kleinen Karteischrankes, der ja bereits nach den verschiedenen Themenfeldern der ICD-10 geordnet sein kann.

Ein äußerst gelungenes Beispiel für die Umsetzung von höchst abstraktem Lernstoff in ein haptisch faßbares und vor allem zu gestaltendes Objekt stammt von dem Autor Hanno Depner. Sein Buch »Kant für die Hand« ist ein fertig gestanzter Bastelbogen aus dem man ein Kant-Modell bauen kann. Dieses dreidimensionale Modell zeigt dann Immanuel Kants Überlegungen aus seiner »Kritik der reinen Vernunft«. Vielleicht ist das ja eine Inspiration für die ein oder andere von euch.

Schauen wir uns nun den auditiven Lerntyp etwas genauer an: Wenn der bevorzugte Sinneskanal das Ohr ist, gibt es natürlich eine Vielzahl an Möglichkeiten Texte in gesprochene Sprache zu übertragen, wie ihr gerade hört.

So ist es heutzutage sehr einfach auf den weit verbreiteten Smartphones die Diktierfunktion zu verwenden um Texte vorzulesen und sich immer wieder anzuhören.

Unterschätzen sollte man auch hier nicht die älteste Form der Mnemotechnik, das Reimen: Natürlich kostet es zunächst Überwindung aus abstraktem Lernstoff Reime zu formen. Doch tatsächlich können wir gereimte Sprache besser behalten als ungereimte. Und legt man unter die Reimworte noch einen Hip-Hop-Rhythmus, so hat man sich rasch den eigenen Heilpraktiker-Rap gedichtet. Und keine Sorge, niemand außer Euch wird in den Genuss Eurer Raps kommen, es sei denn ihr plant nach bestandener Prüfung einen öffentlichen Auftritt.

Kommen wir zum vierten Lerntyp: dem verbal-abstrakten. Der verbal-abstrakte Lerntyp erfaßt die zu lernenden Inhalte hauptsächlich durchs Lesen. Dabei kommt es nicht so sehr auf den visuellen Aspekt an. Es geht vielmehr um die kognitive Erfassung der Inhalte, die sich im Text befinden. Diese Lerner profitieren am meisten von einem festen, ruhigen Arbeitsplatz mit möglichst wenig Ablenkung und viel Platz für Lernmaterialien wie MindMaps, Lernkarten usw.

Hier noch ein Tipp für alle Lerntypen – effektives Zeitmanagement. Zunächst erstellt Ihr einen Wochenplan, in welchem ihr Eure Lernzeiten fest einblockt. Wenn ihr kleine Kinder habt, werden diese vermutlich die Morgen- oder Abendstunden sein. Und: Gebt Euren Lernzeiten einen realistischen Umfang. Für die Vorbereitung auf die Prüfung vor dem Gesundheitsamt bedeutet dies ungefähr ein Jahr Lernzeit mit ca. 5 bis 7 Lernstunden pro Woche. Das läuft auf ca. eine Stunde Lernen pro Tag hinaus.

In dieser Stunde können Podcasts gehört, Bücher gelesen und Karteikarten erstellt werden. Wichtiger ist jedoch noch etwas, was Spezialisten auf dem Gebiet des Lernens gerne »totale Immersion« nennen. Versucht den Stoff nicht nur als lästige Pflicht zu begreifen, sondern taucht ein in das gesamte Gebiet der Psychiatrie.

Lest weiterführende Bücher, schaut Euch Filme und Dokumentationen in den Mediatheken oder anderen Videoplattformen an. Sucht Gespräche mit Ärzten oder Angehörigen des Pflegepersonal zu psychiatrischen Themen. Effektives Lernen bedeutet vor allem auch die Hingabe an das was man erlernen will.

Zum Schluß noch ein ernst gemeinter Rat von mir: Finger weg von legalen oder illegalen leistungssteigernden Substanzen. Der Effekt ist begrenzt und die langfristigen Wirkungen können fatal sein. Leistung läßt sich kostenlos und am besten durch Humor und frische Luft steigern!

Ich hoffe, ich konnte euch einen kleinen Überblick und einige nützliche und interessante Zusatzinfos liefern. Tut ihr mir einen Gefallen? Abonniert meinen Podcast, vielen Dank. Und wenn ihr jemanden kennt, den dieser Podcast interessieren könnte – empfehlt mich gerne weiter. Ich würde mich freuen.

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