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einbiszwei ist der Podcast über Sexismus, sexuelle Übergriffe und sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche. einbiszwei? Ja genau – in jeder Schulklasse in Deutschland gibt es ein bis zwei Kinder, die sexueller Gewalt ausgesetzt sind. Wieso das so häufig passiert und was man gegen sexuelle Übergriffe tun kann – darüber spricht Nadia Kailouli bei einbiszwei mit Kinderschutzexpert:innen, Ärzt:innen, Betroffenen, Polizist:innen, Forscher:innen, Journalist:innen oder Erziehungsprofis. Bei einbiszwei erfahrt ihr, wieso eine Frau, die in ihrer Kindheit sexuelle Gewalt erleben musste, heute Miss Germany werden möchte, was passieren kann, wenn freizügige Privatfotos ins Netz gelangen, wie ein Fahnder im Internet sogenannter Kinderpornographie hinterherspürt, wieso gerade in Familien so häufig Missbrauch passiert oder auch, warum Catcalling endlich strafbar werden sollte. Das und noch mehr bei einbiszwei. Spannende Gespräche und Wissenswertes aus einer Welt, die den meisten vermutlich fremd ist. einbiszwei – damit sich etwas ändert. Mehr dazu: https://beauftragter-missbrauch.de/einbiszwei || Fragen oder Anregungen? Schreibt uns gerne: einbiszwei@ubskm.bund.de
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einbiszwei ist der Podcast über Sexismus, sexuelle Übergriffe und sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche. einbiszwei? Ja genau – in jeder Schulklasse in Deutschland gibt es ein bis zwei Kinder, die sexueller Gewalt ausgesetzt sind. Wieso das so häufig passiert und was man gegen sexuelle Übergriffe tun kann – darüber spricht Nadia Kailouli bei einbiszwei mit Kinderschutzexpert:innen, Ärzt:innen, Betroffenen, Polizist:innen, Forscher:innen, Journalist:innen oder Erziehungsprofis. Bei einbiszwei erfahrt ihr, wieso eine Frau, die in ihrer Kindheit sexuelle Gewalt erleben musste, heute Miss Germany werden möchte, was passieren kann, wenn freizügige Privatfotos ins Netz gelangen, wie ein Fahnder im Internet sogenannter Kinderpornographie hinterherspürt, wieso gerade in Familien so häufig Missbrauch passiert oder auch, warum Catcalling endlich strafbar werden sollte. Das und noch mehr bei einbiszwei. Spannende Gespräche und Wissenswertes aus einer Welt, die den meisten vermutlich fremd ist. einbiszwei – damit sich etwas ändert. Mehr dazu: https://beauftragter-missbrauch.de/einbiszwei || Fragen oder Anregungen? Schreibt uns gerne: einbiszwei@ubskm.bund.de
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1 Bei euren Uni-Veranstaltungen über sexuelle Gewalt kommen Hunderte von Menschen – wie macht ihr das, Noah Dejanovic und Katja Sturm?
Gerade erst wurde er vom deutschen Hochschulverband zum „Student des Jahres” gewählt, eine Wahnsinns-Auszeichnung. Und das für eine Sache, von der immer noch nicht allzu viele Leute etwas wissen wollen: Noah Dejanovic klärt bei großen Veranstaltungen an Unis über das Thema sexuelle Gewalt auf. Noah weiß, wovon er spricht, er wurde bis er 11 war von seiner Mutter missbraucht. Das erzählt er bei den Veranstaltungen, denn Noah möchte, dass seine Mitstudierenden später als Lehrkraft bei ihren Schüler:innen Anzeichen von Missbrauch erkennen und wissen, was zu tun ist. Er hatte diese Unterstützung nicht, das will er gemeinsam mit Katja Sturm vom Kinderschutzbund ändern. Und das kommt gut an – bei der ersten Veranstaltung im letzten Jahr kamen gleich 400 Studierende, gerade erst haben Noah und Katja wieder eine Veranstaltung gemacht, wieder mit großem Erfolg. Wenn Kinder sexualisierte Gewalt erleben, trauen sie sich oft nicht, sich Erwachsenen anzuvertrauen. Gerade deshalb müssen Fachkräfte, die in ihrem Job mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, entsprechend ausgebildet und sensibilisiert werden. Aber in den Ausbildungen und entsprechenden Studiengängen fehlt das Thema häufig. Seminare und Kurse, die sich mit sexualisierter Gewalt gegenüber Kindern und Jugendlichen beschäftigen, sind beispielsweise im Lehramtsstudium nicht verpflichtend und dass, obwohl wir wissen, dass ein bis zwei Kinder pro Schulklasse, statistisch gesehen, sexueller Gewalt ausgesetzt sind. Lehrkräfte müssen Anzeichen erkennen und wissen, wie sie im Ernstfall handeln können. Und genau darum geht es Noah Dejanovic und Katja Sturm. Wie sie es schaffen, dass sich Menschen für ein schwieriges Thema interessieren, erzählen die beiden bei einbiszwei. ⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯ WEITERE INFOS Noah hat an der Kampagne #NichtWegschieben der Missbrauchsbeauftragten der Bundesregierung mitgewirkt, in Instagram-Reels hat er seine Geschichte und von den Uni-Veranstaltungen erzählt: Instagram @missbrauchsbeauftragte | Reel Noah 1 Instagram @missbrauchsbeauftragte | Reel Noah 2 Deutschlandfunk-Beitrag über die Uni-Vorträge mit Noah und Katja Hinschauen lernen: Lehrkräfte für Kinder sensibilisieren, die Hilfe brauchen (12/2024) Beitrag zu Noahs und Katjas Vortrag an der Uni Leipzig Kinderschutz und Kindeswohlgefährdung (06/2024) Fachportal für Schutzkonzepte an Schulen Schule gegen sexuelle Gewalt Artikel beim idw – Informationsdienst Wissenschaft Studie belegt: Lehrer und Studierende für mehr sexuelle Bildung im Lehramtsstudium (2019) Forschungsprojekt Sexuelle Bildung für das Lehramt – Lehrkräfte in der Aus- und Fortbildung Studie: SeBiLe – Sexuelle Bildung für das Lehramt Online-Fortbildung für Lehrende zum Schutz von Schüler:innen vor sexuellem Missbrauch Was ist los mit Jaron? ⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯ HILFEANGEBOTE: Hilfe-Telefon Sexueller Missbrauch 0800 22 55 530 – anonym und kostenfrei Hilfe-Portal Sexueller Missbrauch…
Die meiste Post haben wir von euch zum Thema „Prävention” bekommen, also dazu, wie Kinder geschützt werden können, bevor etwas passiert. Ihr wollt beispielsweise wissen, wie man mit Kindern über sexuelle Gewalt sprechen kann. Oder was man bei der Erziehung alles richtig machen kann. Wie man mit anderen über Missbrauch reden kann. Oder auch, wie man erkennen kann, ob ein Kind sexueller Gewalt ausgesetzt war. Die Antworten auf eure Fragen sind natürlich für alle interessant und deshalb haben wir jetzt bei einbiszwei eine Expertin, die sagen kann, wie Kinder besser geschützt werden können. Ulli Freund ist Dipl.-Pädagogin, Referentin im Team der Missbrauchsbeauftragten der Bundesregierung und Spezialistin für alles rund um das Thema Erziehung. Sie arbeitet außerdem als freiberufliche Präventionsexpertin zu den Themen sexuelle Übergriffe unter Kindern, pädagogische Prävention von sexuellem Missbrauch und zu Schutzkonzepten für pädagogische Einrichtungen. Sie kennt sich mit den Themen und Fragen von Eltern und Fachkräften also bestens aus – und sie hat Antworten auf eure Fragen. Ulli sagt: „Ich habe Prävention zu meinem Beruf gemacht, nicht weil alles immer schlimmer wird, sondern weil wir immer mehr darüber wissen, wie sexuelle Gewalt wirkungsvoll bekämpft werden kann.” Also schickt uns eure Fragen an: einbiszwei@ubskm.bund.de ⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯ WEITERE INFOS Website von Ulli Freund Ulli Freund – Prävention von sexueller Gewalt an Mädchen und Jungen Interview mit Ulli Freund auf herder.de Sexuelle Übergriffe unter Kita-Kindern Beitrag von Ulli Freund auf erzieherin.de Pädagogischer Umgang mit sexuellen Übergriffen unter Kindern – Eine Facette des Kinderschutzes im Kita-Alltag Video-Interview mit Ulli Freund Wie gehen Täter vor? Heftreihe: Nicht Wegschieben von der UBSKM Zur Heftreihe ⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯ HILFEANGEBOTE: Hilfe-Telefon Sexueller Missbrauch 0800 22 55 530 – anonym und kostenfrei Hilfe-Portal Sexueller Missbrauch…
Kinderhandel in Deutschland – da würde man zunächst mal sagen: Das gibt’s doch gar nicht. Aber das gibt es leider doch. Im vergangenen Jahr wurden bundesweit 226 minderjährige Betroffene gezählt. Und das sind nur die registrierten Fälle, die im sogenannten „Bundeslagebild Menschenhandel und Ausbeutung“ auftauchen. Das Dunkelfeld ist riesig, was hier nur selten erfasst wird, sind Kinder, die zur Prostitution gezwungen werden. Zu den schweren Straftaten gehören sexuelle Ausbeutung, aber auch die Ausbeutung durch Arbeit zum Beispiel in Restaurants oder Nagelstudios. Dann gibt es die Kinder und Jugendlichen, die zum Betteln gezwungen werden und abends einen bestimmten Betrag abgeben müssen. Aber auch der illegale Adoptionshandel oder die Zwangsheirat sind schwere Kindeswohlverletzungen und gehören in den Bereich des Kinderschutzes. Bei Minderjährigen herrscht sowieso schon ein Machtungleichgewicht zu den Erwachsenen. Oft spielt bei den Opfern auch ein emotionales Abhängigkeitsverhältnis zu den Tätern eine Rolle. Schon die Rekrutierung von Minderjährigen mit der Absicht zur Ausbeutung gilt deshalb als schwere Straftat. Dieser Handel mit Minderjährigen und deren Ausbeutung fällt nur auf, wenn die Polizei genau kontrolliert. Trotzdem werden all diese Taten selten geahndet, weil es kaum Aussagen von Opfern gibt. Die meisten Kinder und Jugendlichen offenbaren sich nicht, aus Scham, aber auch wegen Sprachbarrieren. Und: Die Menschenhändler haben ihnen eingetrichtert: Vertraue keinen Behörden. Dass es Menschenhandel in Deutschland überhaupt gibt, ist erschreckend und anscheinend ist das Ausmaß so groß, dass jetzt die bundesweit erste Beratungsstelle zum Thema Menschenhandel und Ausbeutung von Minderjährigen eröffnet wurde. Geleitet wird sie von Martina Döcker. Wie sie Kindern helfen möchte, erzählt Martina bei einbiszwei. ⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯ WEITERE INFOS Website der Beratungsstelle Fachberatungs- und Koordinierungsstelle bei Handel mit und Ausbeutung von Minderjährigen in Berlin Pressemitteilung Caritas Bundesweit erste Beratungsstelle der Kinder- und Jugendhilfe für Minderjährige, die von Menschenhandel betroffen sind, stellt sich vor (10/2024) Tagesspiegel Interview mit Martina Döcker Beratung für Kinder und Jugendliche: Erste Hilfsstelle für minderjährige Opfer von Menschenhandel (10/2024) (Paywall) Behörden Spiegel Artikel Schutz Minderjähriger vor Menschenhandel Erklärung von Menschenhandel und Publikationen Menschenhandel mit Minderjährigen ⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯ HILFEANGEBOTE: Hilfe-Telefon Sexueller Missbrauch 0800 22 55 530 – anonym und kostenfrei Hilfe-Portal Sexueller Missbrauch…
Britta Rotsch ist 18 Jahre alt, als ein Lehrer anfängt, ihr per E-Mail Liebesbriefe zu schreiben. Sie ist verwirrt, findet die Nachrichten des Mittfünfzigers abstoßend, bricht den Kontakt aber nicht ab. Irgendwie genießt sie die Anerkennung, die er ihr gibt und die sie als unsichere Jugendliche sucht. Erst viele Jahre später, als sie anderen davon erzählt und diese schockiert reagieren, erkennt sie die Situation als das, was sie war: eine Grenzüberschreitung, ein klarer Machtmissbrauch. Britta, inzwischen Journalistin und Autorin, spricht mit vielen Betroffenen, recherchiert weitere Fälle und trägt die wissenschaftlichen Erkenntnisse zu Machtmissbrauch und sexualisierter Gewalt an Schulen zusammen und schreibt das autobiografisch geprägte Sachbuch „Wenn Lehrer Grenzen überschreiten“. Warum sexuelle Gewalt an Schulen ein strukturelles Problem ist und welche Rolle Geschlechterhierarchien spielen, erzählt Britta Rotsch bei einbiszwei. ⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯ WEITERE INFOS Buch von Britta Rotsch „Wenn Lehrer Grenzen überschreiten – Über Machtmissbrauch in der Schule” Feature von Britta Rotsch (05/2023) Machtmissbrauch in der Schule – Der rosa Elefant im Klassenraum Interview mit Britta Rotsch zum Buch (10/2024) Community-Story: Wenn Lehrer Grenzen überschreiten – Echte Mamas Website Hallo. Ich bin Britta Rotsch. ⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯ HILFEANGEBOTE: Hilfe-Telefon Sexueller Missbrauch 0800 22 55 530 – anonym und kostenfrei Hilfe-Portal Sexueller Missbrauch…
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Wenn man an Pfadfinder denkt, dann fallen einem neben dem Klischee der täglichen guten Tat vor allem Abenteuer in Zeltlagern, tolle Gemeinschaftserlebnisse und Naturverbundenheit ein. Doch die Erfolgsgeschichte hat Schattenseiten: Anfang des Jahres hat der Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder eine Studie zum sexuellen Missbrauch in den eigenen Reihen vorgestellt. Die Untersuchung geht von mindestens 50 Beschuldigten und 123 Betroffenen aus, dazu kommen der Studie zufolge 24 Beschuldigte und 26 Betroffene, die zwar aus dem Pfadfinder-Zusammenhang stammen, aber nicht zum Verband gehören. Der Schwerpunkt der Studie liegt auf den Jahren zwischen 1976 und 2006. Warum es bei Pfadfindern zu sexueller Gewalt kommen konnte, hat auch damit zu tun, dass sexuelle Gewalt bei den Pfadfindern lange als „pädagogischer Eros” akzeptiert und ideologisch legitimiert wurde. Sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche hat in deutschen Jugendbewegungen eine gewisse Tradition: Schon der 1921 wegen sexuellem Missbrauch rechtskräftig verurteilte Reformpädagoge Gustav Wyneken verteidigte sich vor Gericht, indem er sein Handeln als „pädagogischen Eros” verklärte. Er berief sich direkt auf das Vorbild griechischer Päderastie. Verquaste Vorstellungen, und doch wurden sie innerhalb der Pädagogik und der Jugendbewegung immer wieder als Legitimation für Übergriffe an Pubertierenden rezipiert. Ein anderer Ideologe, der Philosoph und Wandervogel Hans Blüher, beschrieb vor einhundert Jahren die Wandervogelbewegung als ein männerbündisches, erotisches Phänomen: päderastische „Heerführer der Jugend“ seien demnach die eigentlichen „Wirbelpunkte“ der Bewegung. Seither mangelte es nicht an bagatellisierenden Erklärungen, die unter den Begriffen einer „starken Freundesliebe“ oder jener „Kraft des Eros“ rein geistige Beziehungen verstanden wissen wollten. Bei solchen Einblicken stellt sich die Frage, ob man überhaupt noch Kinder in jugendbewegte Gruppen geben könne. Sven Reiß, der ausgiebig zum Thema „Sexuelle Gewalt in der deutschen Jugendbewegung” forscht, sagt: Man kann. Junge Menschen innerhalb der Szene sind sensibilisiert und brechen Tabus. Viele Bünde haben bereits eigene Präventionskonzepte zu diesem Thema und schulen ihre Mitglieder. Der Arbeitskreis „Schatten der Jugendbewegung“ fördert seit 2010 den offenen Austausch, bietet Schulungen an und widmet sich den Fragen möglicher Präventionsarbeit. ⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯ WEITERE INFOS Veröffentlichungen von Sven Reiß Website der Uni Kiel Aktueller Aufsatz zum Thema Körperliche Kulturkritik – Päderastie in der deutschen Jugendbewegung Vortrag von Sven Reiß: Homosexuelle Emanzipationsbewegung und sexueller Missbrauch Zum Forum Queeres Archiv München Arbeitskreis „Schatten der Jugendbewegung“ Zur Webseite taz-Artikel von Sven Reiß: Sie nannten es Geheimbund (2013) Zur Webseite der taz Tagesschau: Dutzende Fälle sexualisierter Gewalt bei Pfadfindern. Ergebnis der Studie (2024) Zur Webseite der Tagesschau Informationen zur Studie „Grenzenlose Orte. Sexualisierter Gewalt im Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder (BdP) 1976 bis 2006” Zur Webseite Pfadfinden ⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯ HILFEANGEBOTE: Hilfe-Telefon Sexueller Missbrauch 0800 22 55 530 – anonym und kostenfrei Hilfe-Portal Sexueller Missbrauch…
Feiern soll Spaß machen – tanzen, den Alltagsstress vergessen und vielleicht auch mal ein bisschen mehr trinken. Ganz so frei und locker ist es aber für viele und besonders für Frauen nicht. In Clubs, auf Festivals, bei Partys kommt es besonders häufig zu sexuellen Übergriffen und auch der Heimweg ist oft alles andere als sicher. Hier setzt das Projekt „nachtsam. Mit Sicherheit besser feiern” aus Baden-Württemberg an. Die Macher:innen wollen dafür sorgen, dass Frauen sicher durch die Nacht kommen und wie sie das anstellen, erzählen Pia Kuchenmüller und Lea Dorn bei einbiszwei. Die Kampagne wurde von der Beratungsstelle Frauenhorizonte Freiburg e. V. entwickelt und hat zum Ziel, das Nachtleben sicherer zu gestalten und das Bewusstsein für sexuelle Belästigung und Übergriffe zu schärfen. Veranstalter:innen und Clubbetreiber:innen können sich kostenlos anmelden und werden anschließend geschult. Die Schulungen sollen Handlungssicherheit im Umgang mit kritischen Situationen geben. Die Mitarbeiter:innen lernen, wie sie sexualisierte Gewalt erkennen und darauf reagieren können, wie sie Betroffene unterstützen können und wo sie weitere Hilfsangebote finden. Auch Festivals im ganzen Bundesland beteiligen sich an diesem Projekt. Lea und Pia, die das Projekt leiten und umsetzen, ist es dabei besonders wichtig, nicht nur die vermeintlich coolen Clubs und Festivals zu erreichen, die das Thema ohnehin auf dem Schirm haben, sondern vor allem auch die Dorfdiscos und Karnevalsvereine, die sich bisher noch nicht damit auseinandergesetzt haben. ⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯ WEITERE INFOS Website von nachtsam Zur Website Sozialministerium Baden-Württemberg über nachtsam (2021) Zur Pressemitteilung nachtsam bei Instagram Zu Instagram ⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯ HILFEANGEBOTE: Hilfe-Telefon Sexueller Missbrauch 0800 22 55 530 – anonym und kostenfrei Hilfe-Portal Sexueller Missbrauch Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen 116 016…
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1 Sexuelle Gewalt in der Pflege – warum sind Krankenhäuser oder Pflegeheime keine sicheren Orte, Ulrike Hoffmann?
Ein Patient fasst eine Krankenschwester an, eine Ärztin bedrängt einen jungen Auszubildenden oder ein Mitarbeiter befriedigt sich vor einer Patientin: Auch vermeintlich „sichere Orte” wie ein Krankenhaus oder Pflegeheim können Tatort sexualisierter Gewalt sein. Ulrike Hoffmann arbeitet in der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie am Universitätsklinikum Ulm. Sie hat jahrelang selbst als Pflegekraft gearbeitet und schult heute medizinisches Personal zum Thema sexualisierte Gewalt. Sie möchte, dass das Thema Gewalt in den Ausbildungslehrplänen viel wichtiger wird. Bereiche, in denen sich etwas verbessern muss, gibt es viele. Pflege ist ein Riesenthema, es gibt einen unglaublichen Personalmangel, Gewalt ist wenig sichtbar. Auch im Rückblick auf Corona: Da konnten Angehörige lange Zeit ihre Familienmitglieder nicht besuchen und es fand keine Kontrolle von außen statt. Bekannt ist auch, dass Patient:innen, die sehr einsam sind und keine Angehörigen haben, die mal nach ihnen schauen, ein höheres Risiko haben, Gewalt zu erfahren. Es herrscht eine große Abhängigkeit von der Pflegekraft. Und natürlich auch von anderen medizinischen Fachkräften. Den Menschen fällt es schwer, sich zu beschweren, weil sie denken, sie würden danach nicht mehr so gut versorgt. In vielen Bereichen der Medizin und Pflege gibt es auch kein Beschwerdemanagement, keine Ombudspersonen. Andererseits muss man auch strukturelle Faktoren mit in den Blick nehmen, die personelle Besetzung in vielen Pflegeeinrichtungen ist schlecht. Das ist ein Risikofaktor dafür, dass es zu Gewalt kommt, einfach auch aus einer Überforderung heraus. Bisher gibt es keine verlässlichen Zahlen dazu, wie häufig sexualisierte Gewalt gegen ältere pflegebedürftige Menschen in Deutschland vorkommt. Das liegt vor allem daran, dass oft nur ein kleiner Teil davon bekannt wird. Pflegebedürftige Menschen können sich mitunter nicht mitteilen. Eventuell wollen sie aus Scham oder Angst nicht von Vorfällen berichten oder diese polizeilich anzeigen. Was sie angehenden Ärzt:innen und Pfleger:innen beibringt, erzählt Ulrike Hoffmann bei einbiszwei. ⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯ WEITERE INFOS Stiftung „Zentrum für Qualität in der Pflege” Gewaltprävention in der Pflege – Sexualisierte Gewalt Aufarbeitungskommission – Vorstellung von Ulrike Hoffmann Zur Webseite der Kommission Kinder- und Jugendpsychiatrie am Universitätsklinikum Ulm – Vorstellung von Ulrike Hoffmann Zur Webseite der Kinder- und Jugendpsychiatrie ⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯ HILFEANGEBOTE: Hilfe-Telefon Sexueller Missbrauch 0800 22 55 530 – anonym und kostenfrei Hilfe-Portal Sexueller Missbrauch…
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1 Warum fällt es Jugendlichen leichter, bei „Juuuport“ über sexuelle Gewalt im Netz zu sprechen, Ayla Emma Askin?
Wenn Kinder und Jugendliche im Internet gemobbt, mit Nacktbildern erpresst oder in Online-Spielen angemacht werden, scheuen sie oft davor zurück, sich an ihre Eltern oder an Lehrkräfte zu wenden. Das ist zu peinlich und, so ein gängiges Vorurteil: Die hören eh nicht richtig zu. Viel einfacher ist es, unangenehme Erfahrungen mit Gleichaltrigen zu besprechen. Dieses sogenannte „Peer-to-Peer”-Prinzip, also „Gespräch unter Gleichberechtigten”, macht sich der Verein JUUUPORT zunutze. Bei JUUUPORT werden Jugendliche beraten, wenn sie sexuelle Gewalt im Internet erleben. Wenn sie bei JUUUPORT anrufen oder chatten, sprechen sie nicht mit Erwachsenen, sondern mit anderen Jugendlichen, den sogenannten „Scouts“. Seit über einem Jahrzehnt stehen diese Scouts jungen Menschen bei allen Problemen im Netz zur Seite. Die Themen reichen von Cybermobbing über Abzocke bis hin zu Cybergrooming und Sextortion – also der Erpressung mit intimen Fotos. Ayla Emma Askin hat sich von Anfang an intensiv mit Fällen sexualisierter Gewalt beschäftigt und hält heute auch Vorträge zum Thema. Zu Beginn ihrer Tätigkeit war Cybermobbing noch eins der Hauptanliegen der Hilfesuchenden, heute rücken Cybergrooming und Sextortion immer mehr in den Fokus. Bei einbiszwei berichtet sie, was Jugendliche im Internet erleben und wie geholfen werden kann. ⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯ WEITERE INFOS Website von JUUUPORT Zur Website JUUUPORT bei Instagram Zu Instagram JUUUPORT bei YouTube Zu YouTube Beitrag „Sextortion: Erpressung mit Nacktbildern” Zum Beitrag auf der JUUUPORT-Website Beitrag „Der Kampf gegen Erpressung mit Nacktbildern” bei ZDF heute Zum ZDF ⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯ HILFEANGEBOTE: Hilfe-Telefon Sexueller Missbrauch 0800 22 55 530 – anonym und kostenfrei Hilfe-Portal Sexueller Missbrauch…
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„Keine Weiber in den ersten drei Reihen“ – Das stand noch vor 2 Jahren im Fanmagazin vom FC Hansa Rostock als Regel für die Südtribüne. Die offensichtlich nicht im 21. Jahrhundert angekommenen, männlichen Hardcore-Fans wollten damit anscheinend klarmachen: Fußball – das ist Männersache. Das Stadion soll nach Möglichkeit ein frauenfreier Raum sein, zumindest sollen Frauen da nicht weiter auffallen. Fußball gilt oft noch immer als Männersache – es wird Bier getrunken, gegrölt und eben auch mal gegrabscht. Ein Torjubel führt schnell zu einem ungewollten Kuss, anzügliche Sprüche sind an der Tagesordnung. Dass man damit rechnen muss, wenn man sich als Frau in die Fankurven deutscher Stadien wagt, ist immer noch die Überzeugung einiger – vor allem männlicher – Fußballfans. Trotz der Tatsache, dass mittlerweile etwa 40 Prozent der deutschen Fußballfans weiblich sind, bleiben die Fanszenen und Ultra-Gruppen eine männerdominierte Sphäre. In einigen dieser Gruppen werden Frauen sogar explizit ausgeschlossen. Dennoch: Die Zahl der Frauen in den Stadien steigt, immer mehr Frauen sind in Fangruppen aktiv, gründen eigene Netzwerke. Vereine entwickeln Schutzkonzepte und richten Awareness-Teams ein, es tut sich also einiges. Trotzdem bleiben sexuelle Übergriffe in den Fankurven ein großes Problem. Eine Recherche des investigativen Formats SWR-VOLLBILD aus dem Jahr 2024 zeigt, dass es immer noch viele Vorfälle gibt, bei denen Frauen im Stadion ungewollt geküsst, sexuell belästigt oder sogar von männlichen Fans anuriniert wurden. Zwar haben 23 von 36 Bundesligavereinen in der Saison 2023/24 eine Anlaufstelle für Betroffene eingerichtet, doch diese Maßnahmen greifen noch nicht überall. Antje Grabenhorst ist seit ihrer Jugend Werder-Bremen-Fan und leitet seit Anfang 2024 den Bereich Awareness beim FC St. Pauli, der in diesem Jahr in die erste Bundesliga aufgestiegen ist. Sie setzt sich seit Jahren für die Sichtbarkeit und Vernetzung von Frauen in Fanszenen und gegen sexualisierte Gewalt im Fußball ein. ⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯ WEITERE INFOS In diesem Netzwerk ist Antje Grabenhorst aktiv Netzwerk gegen Sexismus und sexualisierte Gewalt Antje Grabenhorst ist auch Teil von anderen Netzwerken zur Bekämpfung von Sexismus und sexualisierter Gewalt im Fußball Netzwerk Frauen im Fußball und Netzwerk gegen Sexismus und sexualisierte Gewalt Antje Grabenhorst hat eine Ausstellung über weibliche Fans mitentwickelt und koordiniert, die durch ganz Deutschland getourt ist Zur Ausstellung Fan-tastic Females Mehr zum Thema: Artikel über Frauen in der Ultra-Szene Zu Deutschlandfunk Recherche „Tatort Fußball – wie sicher sind Fans vor Übergriffen?” Zu SWR VOLLBILD ⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯ HILFEANGEBOTE: Hilfe-Telefon Sexueller Missbrauch 0800 22 55 530 – anonym und kostenfrei Hilfe-Portal Sexueller Missbrauch…
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1 Kann uns Künstliche Intelligenz helfen, sexuelle Gewalt im Internet zu bekämpfen, Martin Steinebach?
Die Zahl der Missbrauchsmeldungen im Internet ist in den letzten Jahren explodiert: Von 23.000 Fällen im Jahr 2010 stieg sie auf über 725.000 im Jahr 2019. Weltweit wird jedes achte Kind online sexuell ausgebeutet – so das Ergebnis einer Studie der Universität Edinburgh aus dem Jahr 2024. Dazu gehören die Erstellung und Verbreitung von Fotos und Videos mit sexuellem Inhalt, Online-Erpressung mit expliziten Aufnahmen und der Einsatz von Künstlicher Intelligenz für gefälschte Bilder und Videos. Auch Cybergrooming und missbräuchliches Sexting nehmen zu. Soziale Netzwerke und Online-Spiele bieten pädokriminellen Menschen dabei eine fast ungehinderte Plattform, um mit Kindern und Jugendlichen in Kontakt zu treten. Der Ruf nach stärkeren Kontrollen im Netz wird dementsprechend lauter, der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) zur Unterstützung solcher Kontrollen wird dabei zunehmend diskutiert. Denn Neuronale Netzwerke können Nacktbilder erkennen, bevor sie verbreitet werden, und bei der Aufdeckung von Cybergrooming helfen, indem sie Sprachmuster analysieren und so das tatsächliche Alter der User herausfinden. Doch die Technologien sind nicht unfehlbar und die Fehlerraten oft hoch. Kritiker:innen befürchten zudem, dass KI-gestützte Kontrollen zur „Massenüberwachung” führen könnten. Wie KI zum Schutz von Kindern und Jugendlichen im Netz eingesetzt werden könnte – und welche Gefahren damit einhergehen: Darüber spricht Prof. Dr. Martin Steinebach vom Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie bei einbiszwei. ⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯ WEITERE INFOS Website vom Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie SIT Zur Website Studie „Technik für den digitalen Jugendschutz” unter Beteiligung von Martin Steinebach Zur Studie Artikel von Martin Steinebach in der BzKJAKTUELL Zum Artikel Beitrag „Maschinelles Lernen im Jugendschutz” von Martin Steinebach in mediendiskurs Zum Beitrag ⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯ HILFEANGEBOTE: Hilfe-Telefon Sexueller Missbrauch 0800 22 55 530 – anonym und kostenfrei Hilfe-Portal Sexueller Missbrauch…
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1 Wie weit ist die katholische Kirche – fast 15 Jahre nach dem ersten Missbrauchsskandal – mit der Aufarbeitung, Matthias Katsch?
Als sich Matthias Katsch 2010 zusammen mit zwei ehemaligen Mitschülern an den Leiter des Canisius-Kollegs wendet und davon berichtet, dass er in seiner Schulzeit in den 70er Jahren von Lehrern sexuell missbraucht wurde, glaubt ihm zunächst niemand. Erst als immer mehr Berichte bekannt werden, reagiert auch die Bundesregierung. Sie richtet einen „Runden Tisch” ein, der den Missbrauchsskandal aufarbeiten soll. Betroffene werden allerdings nicht eingeladen. Matthias Katsch ist empört – und gründet noch im selben Jahr gemeinsam mit anderen Betroffenen den Verein „Eckiger Tisch“. Bis heute vertritt der Verein die Interessen der Missbrauchsopfer der katholischen Kirche und bietet Beratung und Hilfe an. Seit über einem Jahrzehnt ist Katsch Sprecher und Geschäftsführer des Vereins. Als Aktivist, Mitglied der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs und mit dem „Eckigen Tisch” setzt er sich für Aufklärung, Unterstützung und angemessene Entschädigung der Betroffenen ein. 2022 war Matthias Katsch einer der ersten Gäste bei einbiszwei und hat von seiner persönlichen Geschichte und seinem Engagement für Menschen erzählt, die in Internaten, kirchlichen Organisationen, als Messdiener, im Kommunionunterricht, also im Kontext der katholischen Kirche, missbraucht wurden. Warum sich mittlerweile immer mehr junge Betroffene melden und wie die katholische Kirche mit dem Missbrauchsskandal umgeht, erzählt Matthias Katsch bei einbiszwei. ⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯ WEITERE INFOS Zur Initiative Zum Verlag Lebenslauf von Matthias Katsch Zur Kommission Homepage von Matthias Katsch Zur Website Matthias Katsch im Januar 2022 bei einbiszwei Zur Podcastfolge Der Missbrauchsskandal in der Katholischen Kirche Zur SPIEGEL Panorama Chronik ⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯ HILFEANGEBOTE: Hilfe-Telefon Sexueller Missbrauch 0800 22 55 530 – anonym und kostenfrei Hilfe-Portal Sexueller Missbrauch…
Die Schrecken und Entbehrungen des Krieges stecken den Menschen noch in den Knochen. Ohnehin herrscht in dieser Gegend seit jeher ein raues Klima. Für freundliche Aufmerksamkeit haben die Eltern keine Zeit, für zärtliche Zuwendung keinen Sinn. Josef Hermann, der sich später Joe nennen wird, ist ein aufgewecktes Kind. Ein Kind, das nicht stillsitzen kann, noch vor der Einschulung lesen lernt mit den Zeitungen, die auf dem Plumpsklo ausliegen, und von klein auf im Familienbetrieb mithelfen muss. Aufs Gymnasium darf er nur, weil er weiterhin schuftet bis zum Umfallen. Schläge sind an der Tagesordnung – und der Pflegesohn, den seine Eltern aufgenommen haben, missbraucht ihn. Joe Bausch ist Rechtsmediziner, Buchautor und Schauspieler. Man kennt ihn bspw. als den immer etwas bärbeißigen Gerichtsmediziner aus dem Kölner Tatort. Auch im wirklichen Leben hat er als Mediziner gearbeitet, über 30 Jahre lang als Gefängnisarzt. Joe Bausch hat jetzt ein neues Buch geschrieben. „Verrücktes Blut: Oder: wie ich wurde, der ich bin” heißt es. Darin erzählt er von seinem Vater, einem jähzornigen Mann, der keine Schwäche duldete. Von einer rauen Kindheit auf dem Bauernhof im kargen Westerwald in den Fünfzigerjahren, mit viel Arbeit und wenig Unbeschwertheit. Und: Joe Bausch schreibt auch über den 13 Jahre älteren Pflegesohn der Familie, der ihn als Kind jahrelang missbraucht hat. ⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯ WEITERE INFOS Das Buch „Verrücktes Blut” und auch alle anderen Bücher von Joe Bausch gibt es hier: Zum Verlag Joe Bausch bei Instagram Zu Instagram Podcast „Im Kopf des Verbrechers” mit Joe Bausch Zum Podcast Joe Bausch bei Wikipedia Zu Wikipedia Joe Bausch unterstützt „Tatort – Straßen der Welt”, ein Projekt für philippinische Straßenkinder Zum Verein ⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯ HILFEANGEBOTE: Hilfe-Telefon Sexueller Missbrauch 0800 22 55 530 – anonym und kostenfrei Hilfe-Portal Sexueller Missbrauch…
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1 „I Can Change” – hält euer Projekt für Menschen, die sexuelle Impulse nicht kontrollieren können, was es verspricht, Jonas Kneer?
Exzessiver Konsum von Pornographie, sexuelle Gewaltfantasien und sexuelle Übergriffe – damit beschäftigt sich Jonas Kneer von der Medizinischen Hochschule Hannover. Mit dem Ziel, sexuelle Gewalt zu verhindern, bevor es zu Taten kommt, eröffneten der leitende Psychotherapeut und sein Team 2017 an der Medizinischen Hochschule Hannover das Präventionsprojekt „I Can Change”. Hier soll Menschen geholfen werden, die unter sexuellen Impulsen leiden und Hilfe suchen, weil sie fürchten, diese nicht mehr kontrollieren zu können. Rund 300 Kontaktaufnahmen haben Jonas Kneer und sein Team seit Gründung von „I Can Change” gezählt, mit mehr als 100 Menschen haben sie eine Therapie begonnen oder bereits abgeschlossen. Freiwillig und aus eigenem Antrieb sollen sie kommen, sagt Jonas Kneer. Deswegen wird niemand therapiert, gegen den ermittelt wird. Zu 95 Prozent sind es Männer, die Problemlagen sind vielfältig, oft handelt es sich um Sexualstörungen oder Grenzüberschreitungen in Partnerschaften. So gehe es beispielsweise manchen Patienten, die ohne Zustimmung Videomaterial von Partnerinnen anfertigen, um einen intensiven Kick von Macht und Kontrolle, so Jonas Kneer. Ein neues Projekt der Medizinischen Hochschule Hannover ist „180 Grad”. Dieses Projekt richtet sich an 14- bis 18-Jährige, die befürchten, ihre sexuellen Impulse nicht mehr kontrollieren zu können. Sie erhalten dort anonym und kostenlos therapeutische Hilfe unter Schweigepflicht. Zielgruppe sind einerseits Menschen, die im jugendlichen Alter merkten, dass sie sich zu vorpubertären Kindern hingezogen fühlen, zum anderen geht es um Jugendliche, die unter ihren sexualisierten Gewaltfantasien leiden, schon Grenzen überschritten oder gar sexuelle Gewalt ausgeübt haben. Das Team will zudem mit Jugendlichen ins Gespräch kommen, die ihren exzessiven Pornokonsum als Problem sehen. ⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯ WEITERE INFOS Website des Projektes „I Can Change” Zur Website Website der Medizinischen Hochschule Hannover zu „I Can Change” Zur Hochschule Website des Projektes „180 Grad” Zur Website Instagram-Seite des Projektes „I Can Change” Zu Instagram ⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯ HILFEANGEBOTE: Hilfe-Telefon Sexueller Missbrauch 0800 22 55 530 – anonym und kostenfrei Hilfe-Portal Sexueller Missbrauch…
Die Welt des deutschen Schlagers – das ist ein Ort, an dem immerfort geschunkelt wird, wo Herzilein nicht traurig sein muss und wo andauernd die Sonne scheint. Die Welt des deutschen Schlagers: – das ist aber auch ein Ort der sexuellen Übergriffe und Gewalt, sagt die Journalistin und Autorin Caroline Rosales. Zwei Jahre hat sie recherchiert, insgesamt 100 Schlagersängerinnen angefragt, mit 40 gesprochen, 10 haben sich wirklich geöffnet. Darüber hat sie ein Buch geschrieben, „Die Ungelebten”. „Sexuelle Gewalt in dieser Intensität habe ich nicht erwartet”, sagt sie. Schon vor „Die Ungelebten” ging es bei Rosales um die sexuelle Verfügbarkeit von Frauen – die tatsächliche oder vermeintliche. In ihrem autobiografischen Sachbuch „Sexuell verfügbar” hat sie sehr offen die eigenen Erfahrungen als Redakteurin im Springer-Verlag verarbeitet, im Klappentext liest sich das so: „Caroline Rosales erzählt nah an ihrer eigenen Geschichte, wie bereits kleine Mädchen darauf konditioniert werden, lieb und höflich zu sein und dem Onkel doch ein Küsschen zu geben. Und wie aus diesen Mädchen Frauen werden, die mehr auf das Gegenüber achten als auf sich selber.“ Rosales ist der Meinung, dass heute immer noch gilt: „Betroffene sind Frauen zweiter Klasse, wenn ihre Fälle bekannt werden. Sie sind ruiniert, wenn sie an die Öffentlichkeit gehen”. ⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯ WEITERE INFOS Website von Caroline Rosales Zur Website Instagram-Seite von Caroline Rosales Zu Instagram Ihr Buch „Sexuell verfügbar” wurde als Serie verfilmt, in der ARD-Mediathek: Zur ARD-Mediathek Podcast-Folge des Deutschlandfunk Kultur: #metoo im Schlager: Caroline Rosales und ihr Roman „Die Ungelebten” Zur Podcast-Folge Caroline Rosales zu Gast bei Markus Lanz zum Thema „Die Wahrheit über das System Julian Reichelt” Zu YouTube Wikipedia-Seite von Caroline Rosales Zu Wikipedia EMMA-Artikel von Caroline Rosales Zur EMMA Brigitte-Artikel über Caroline Rosales: „Vereinbarkeit ist die größte Lüge des 21. Jahrhunderts” Zur Brigitte ⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯ HILFEANGEBOTE: Hilfe-Telefon Sexueller Missbrauch 0800 22 55 530 – anonym und kostenfrei Hilfe-Portal Sexueller Missbrauch…
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1 Du hast sexuelle Gewalt am Filmset durch einen Schauspielkollegen erlebt – warum sprichst du jetzt darüber, Alina Levshin?
„Ich weiß noch, wie ich mehrfach „Nein” gesagt habe. Und ich weiß auch noch, wie es immer wieder ignoriert wurde. Ich wurde einfach nicht gehört.” Alina Levshin ist erfolgreiche Schauspielerin, hat für ihre Rollen viele Preise eingesammelt. Bei einbiszwei erzählt sie, warum sie den Täter nicht nennen möchte und wie sie einen Weg gefunden hat, mit dem, was ihr widerfahren ist, umzugehen: Sie produziert derzeit einen Kurzfilm zum Thema sexualisierte Gewalt. Mit „You never know” möchte sie eine neue Debatte über sexuelle Gewalt anstoßen. Es geht ihr nicht um ihre eigene Geschichte, sondern darum, eine breitere gesellschaftliche Diskussion zu initiieren, sagt sie: „Ich möchte, dass sich die Menschen viel mehr hinterfragen. Ich möchte inspirieren und anderen Betroffenen Mut machen, sich zu wehren, klar Grenzen zu setzen und den Mund aufzumachen. Man muss sich Hilfe holen, den Dialog suchen. Allein auf sich gestellt, kommt man in so einer Situation nicht weiter, sondern wird depressiv. Und das darf nicht sein.“ ⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯ WEITERE INFOS Artikel bei Wikipedia zu Alina Levshin Zu Wikipedia Instagram-Seite von Alina Levshin Zu Instagram Agenturprofil von Alina Levshin Zur Agentur Interview in der BUNTE mit Alina Levshin „Es gab einen sexuellen Übergriff” (02/2024) Podcast-Folge des SWR mit Alina Levshin Völlig entgrenzt: Wie stoppt man den Machtmissbrauch im Schauspiel? (03/2024) YouTube-Video von RCR Alina Levshin über „You Never Know” mit vielen an dem Projekt Beteiligten (02/2024) Video vom NDR mit Alina Levshin Gegen das Schweigen – Machtmissbrauch bei Theater und Film (03/2024) Beitrag vom RCR-Magazin ALINA LEVSHIN über „You Never Know“ und sexuelle Gewalt (02/2024) Aktueller Film in der ARD-Mediathek Am Abgrund (06/2024) ⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯⋯ HILFEANGEBOTE: Hilfe-Telefon Sexueller Missbrauch 0800 22 55 530 – anonym und kostenfrei Hilfe-Portal Sexueller Missbrauch…
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