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Die Wirksamkeit des Wissens – mit Frieder Vogelmann
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Was ist Wissen? In der europäischen Geistesgeschichte gibt es darauf zwei Antworten: Aus der klassischen Philosophie kennen wir die Vorstellung der wahren, gerechtfertigten Überzeugung, also kurz der Teil unserer Meinungen, den wir mit guten Gründen vertreten und der eben einfach stimmt. Und dann gibt es dieses andere Wissen. Eines, das uns bestimmt, das uns Vorschriften macht und unsere Welt einteilt. Die Gestalt des Wissens also, auf die uns in unterschiedlicher Weise Ideologiekritik, Wissenssoziologie, Wissenschaftsforschung oder Wissensarchäologie hingewiesen haben.
Unser Gast Frieder Vogelmann ist Professor für Erkenntnistheorie und Wissenschaftstheorie an der Universität Freiburg. In seiner umfangreichen Studie mit dem Titel Die Wirksamkeit des Wissens hat er den Versuch unternommen, die gesellschaftliche Kraft des Wissens und die Wahrheit des Wissens in einer Art politischen Epistemologie zu versöhnen.
Für Vogelmann ist das Wissen kein passiver Besitz eines Subjekts, über den es beliebig verfügen kann. Wissen übe stattdessen eine eigenständige Kraft aus. In der Sendung sprechen wir darüber, wie das Wissen unser Selbst irreversibel verwandeln kann und wie das Verhältnis von Wahrheit und Politik eigentlich zu verstehen ist. Nur in einem Wissensbegriff, der Kraft und Wahrheit verbinden kann, lässt sich laut Vogelmann eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen klassischer Erkenntnistheorie und kritischen Sozialwissenschaften fruchtbar etablieren.
Links
- Frieder Vogelmann: Die Wirksamkeit des Wissens (2022)
- Aristoteles
- Edmund L. Gettier: Is Justified True Belief Knowledge?
- Platon: Protagoras
- Karl Mannheim: Ideologie und Utopie, S. 245ff.
- Christoph Menke: Kraft
- John Williams: Stoner
- John Rawls
- Max Horkheimer
- Bertrand Russell
- Thomas Kuhn
- Baruch de Spinoza
- Friedrich Nietzsche
- Gilles Deleuze
- David Hume
- Immanuel Kant
- Michel Foucault
- Hannah Arendt
Transkript
Das Transkript zur Episode ist hier abrufbar. ACHTUNG: Das Transkript wird automatisch durch wit.ai erstellt und aus zeitlichen Gründen NICHT korrigiert. Fehler bitten wir deshalb zu entschuldigen.
Gast
Verwandte Episoden
- Hinter den Dingen – Mit Jenni Brichzin und Sebastian Schindler über politische Erkenntnis
- Postmoderne Katerstimmung – Mit Oliver Schlaudt und Mark Fischer über die neue Faktenliebe
- Ende der Diskussion – Leben wir im Gefängnis der Kommunikation?
- Für andere sprechen – Mit Marina Martinez Mateo über politische Repräsentation
Capitoli
1. Unser Alltagsverständnis des Wissens (00:02:41)
2. Wieso Wahrheit? (00:09:57)
3. Wirksames Wissen - ein vergessenes Motiv der Philosophiegeschichte (00:12:34)
4. Was ist Kraft? (00:15:55)
5. Wie wirkt das Wissen auf das Subjekt? (00:19:32)
6. Sperrklinkeneffekt (00:25:14)
7. Medialität und Subjektivität (00:26:29)
8. Wie viel Metaphysik muss sein? (00:32:02)
9. Emergenz und prekäre Konfigurationen (00:37:21)
10. Emergenz kontrovers! (00:46:14)
11. Einigung und Verständigung? (00:52:44)
12. Fortschritt des Wissens? (00:57:06)
13. Ein postfaktisches Zeitalter? (01:00:46)
14. Wissen als zugleich agonal und plural (01:06:05)
15. Politische Epistemologie und Interdisziplinarität (01:13:00)
16. Die Leier von der Postmoderne? (01:17:32)
17. Gregor Dys - Wehmut (01:24:47)
97 episodi
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Was ist Wissen? In der europäischen Geistesgeschichte gibt es darauf zwei Antworten: Aus der klassischen Philosophie kennen wir die Vorstellung der wahren, gerechtfertigten Überzeugung, also kurz der Teil unserer Meinungen, den wir mit guten Gründen vertreten und der eben einfach stimmt. Und dann gibt es dieses andere Wissen. Eines, das uns bestimmt, das uns Vorschriften macht und unsere Welt einteilt. Die Gestalt des Wissens also, auf die uns in unterschiedlicher Weise Ideologiekritik, Wissenssoziologie, Wissenschaftsforschung oder Wissensarchäologie hingewiesen haben.
Unser Gast Frieder Vogelmann ist Professor für Erkenntnistheorie und Wissenschaftstheorie an der Universität Freiburg. In seiner umfangreichen Studie mit dem Titel Die Wirksamkeit des Wissens hat er den Versuch unternommen, die gesellschaftliche Kraft des Wissens und die Wahrheit des Wissens in einer Art politischen Epistemologie zu versöhnen.
Für Vogelmann ist das Wissen kein passiver Besitz eines Subjekts, über den es beliebig verfügen kann. Wissen übe stattdessen eine eigenständige Kraft aus. In der Sendung sprechen wir darüber, wie das Wissen unser Selbst irreversibel verwandeln kann und wie das Verhältnis von Wahrheit und Politik eigentlich zu verstehen ist. Nur in einem Wissensbegriff, der Kraft und Wahrheit verbinden kann, lässt sich laut Vogelmann eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen klassischer Erkenntnistheorie und kritischen Sozialwissenschaften fruchtbar etablieren.
Links
- Frieder Vogelmann: Die Wirksamkeit des Wissens (2022)
- Aristoteles
- Edmund L. Gettier: Is Justified True Belief Knowledge?
- Platon: Protagoras
- Karl Mannheim: Ideologie und Utopie, S. 245ff.
- Christoph Menke: Kraft
- John Williams: Stoner
- John Rawls
- Max Horkheimer
- Bertrand Russell
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- Friedrich Nietzsche
- Gilles Deleuze
- David Hume
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3. Wirksames Wissen - ein vergessenes Motiv der Philosophiegeschichte (00:12:34)
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5. Wie wirkt das Wissen auf das Subjekt? (00:19:32)
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7. Medialität und Subjektivität (00:26:29)
8. Wie viel Metaphysik muss sein? (00:32:02)
9. Emergenz und prekäre Konfigurationen (00:37:21)
10. Emergenz kontrovers! (00:46:14)
11. Einigung und Verständigung? (00:52:44)
12. Fortschritt des Wissens? (00:57:06)
13. Ein postfaktisches Zeitalter? (01:00:46)
14. Wissen als zugleich agonal und plural (01:06:05)
15. Politische Epistemologie und Interdisziplinarität (01:13:00)
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