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Kämpfer gegen das Vergessen: Todestag von Paul Merker

14:26
 
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Funktionär Paul Merker wird in der DDR verhaftet, verhört und verurteilt - weil er sich für Entschädigungen für Holocaust-Überlebende einsetzt. Erst spät und im Stillen wird er rehabilitiert.


Die DDR nähert sich dem Thema Holocaust künstlerisch, politisch und juristisch. Doch von Entschädigungen für Holocaust-Überlebende will sie nichts wissen. Paul Merker tritt als einziges hochrangiges SED-Mitglied für die Rechte der jüdischen NS-Opfer und ihrer Nachkommen ein.
Er favorisiert die sogenannte Wiedergutmachung, also die Rückerstattung geraubten jüdischen Vermögens. Deshalb fällt er in Ungnade. Wegen vermeintlicher "Agententätigkeit" nimmt ihn die Stasi Ende November 1952 fest. Der Prozess findet nach zweijähriger Untersuchungshaft unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt und dauert nur zwei Tage. Das Urteil fällt Ende März 1955: acht Jahre Zuchthaus.
Doch dann wird Paul Merker bereits im Januar 1956 aus der Haft entlassen. Wenige Wochen später hält Stalins Nachfolger Chruschtschow seine Geheimrede über Stalins Verbrechen. Dasselbe DDR-Gericht, das Paul Merker zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt hatte, spricht ihn ein Jahr später in einer neuen Verhandlung frei, ohne dass sich die Beweislage geändert hat.
Eine politische Rehabilitierung erfolgt allerdings nicht. Die Medien verschweigen den Freispruch. Als Paul Merker am 13. Mai 1969 stirbt, veröffentlicht die SED einen Nachruf, ohne seine Haft zu erwähnen. In den 1970er-Jahren ziert sein Porträt eine DDR-Briefmarke.
In diesem Zeitzeichen erzählt Thomas Klug:

  • wie die DDR-Justiz das Urteil gegen Paul Merker begründet,
  • mit welchem Argument die DDR eine finanzielle Entschädigung von NS-Opfern ablehnt,
  • wie die Sowjetunion die Gründung Israels zunächst unterstützt und sich danach abwendet,
  • was Paul Merker nach seiner Haftentlassung an Staatspräsident Wilhelm Pieck schreibt.

Das sind unsere wichtigsten Interviewpartner:
  • Ulrich Mählert (Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur)
  • Philipp Graf (Leibniz-Institut für jüdische Geschichte)

Weiterführende Links:

Audiothek-Tipp:
Zum 80. Mal jährt sich in diesem Jahr die so genannte Chinesenaktion – die Verhaftung von rund 130 chinesischen Einwanderern durch die Gestapo am 13. Mai 1944 im Hamburger Stadtteil St. Pauli. Darum geht es in der aktuellen Folge des ARD-Podcasts Welt.Macht.China.
Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob?
Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de
Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens!
Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier.
Die Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autor: Thomas Klug
Redaktion: Christoph Tiegel und Frank Zirpins
Technik: Holger Maerten

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Funktionär Paul Merker wird in der DDR verhaftet, verhört und verurteilt - weil er sich für Entschädigungen für Holocaust-Überlebende einsetzt. Erst spät und im Stillen wird er rehabilitiert.


Die DDR nähert sich dem Thema Holocaust künstlerisch, politisch und juristisch. Doch von Entschädigungen für Holocaust-Überlebende will sie nichts wissen. Paul Merker tritt als einziges hochrangiges SED-Mitglied für die Rechte der jüdischen NS-Opfer und ihrer Nachkommen ein.
Er favorisiert die sogenannte Wiedergutmachung, also die Rückerstattung geraubten jüdischen Vermögens. Deshalb fällt er in Ungnade. Wegen vermeintlicher "Agententätigkeit" nimmt ihn die Stasi Ende November 1952 fest. Der Prozess findet nach zweijähriger Untersuchungshaft unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt und dauert nur zwei Tage. Das Urteil fällt Ende März 1955: acht Jahre Zuchthaus.
Doch dann wird Paul Merker bereits im Januar 1956 aus der Haft entlassen. Wenige Wochen später hält Stalins Nachfolger Chruschtschow seine Geheimrede über Stalins Verbrechen. Dasselbe DDR-Gericht, das Paul Merker zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt hatte, spricht ihn ein Jahr später in einer neuen Verhandlung frei, ohne dass sich die Beweislage geändert hat.
Eine politische Rehabilitierung erfolgt allerdings nicht. Die Medien verschweigen den Freispruch. Als Paul Merker am 13. Mai 1969 stirbt, veröffentlicht die SED einen Nachruf, ohne seine Haft zu erwähnen. In den 1970er-Jahren ziert sein Porträt eine DDR-Briefmarke.
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  • wie die DDR-Justiz das Urteil gegen Paul Merker begründet,
  • mit welchem Argument die DDR eine finanzielle Entschädigung von NS-Opfern ablehnt,
  • wie die Sowjetunion die Gründung Israels zunächst unterstützt und sich danach abwendet,
  • was Paul Merker nach seiner Haftentlassung an Staatspräsident Wilhelm Pieck schreibt.

Das sind unsere wichtigsten Interviewpartner:
  • Ulrich Mählert (Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur)
  • Philipp Graf (Leibniz-Institut für jüdische Geschichte)

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Zum 80. Mal jährt sich in diesem Jahr die so genannte Chinesenaktion – die Verhaftung von rund 130 chinesischen Einwanderern durch die Gestapo am 13. Mai 1944 im Hamburger Stadtteil St. Pauli. Darum geht es in der aktuellen Folge des ARD-Podcasts Welt.Macht.China.
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