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„Pudels Kern“ - Rocko Schamoni rechnet mit der eigenen Vergangenheit ab

14:10
 
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Aufgewachsen in einer kleinen schleswig-holsteinischen Stadt mit rund 5.000 Einwohnern fühlt sich sein Umzug ins Hamburger Schanzenviertel zunächst wie die ganz große Freiheit an, erzählt Rocko Schamoni in SWR Kultur. Doch schon bald holt ihn die Realität ein, mit Zivildienst und Geld verdienen.

Rocko Schamoni: „Mein ganzes Leben ist Kunst“

In seinem neuen Buch „Pudels Kern“ befasst sich Rocko Schamoni mit den 80er-Jahren in Hamburg. Für die Recherche hat er sich alte Tagebuchaufzeichnungen von sich angesehen. „Ich fand die Tagebuchaufzeichnungen erstmal beschämend“, sagt er in SWR Kultur: „Weil ich mit 19 Jahren versucht habe, die Welt pathetisch darzustellen und unglaublich gejammert habe – und mich selbst wahnsinnig bemitleidet.“ Das zu lesen sei ganz schön gruselig gewesen. Sowohl Pathos also auch Selbstmitleid seien inzwischen von ihm größtenteils abgefallen, aber „es ist ein merkwürdiger Moment, wenn man sich selbst plötzlich auf die Schliche kommt“.

Alternative Szene der 80er-Jahre in Hamburg

Rocko Schamonis Buch handelt von Wildheit, Grenzüberschreitungen, dem Versuch, sich selbst zu finden, aber auch dem Fakt, „dass ich mich selbst eher verloren als gefunden habe“. Drogen und Alkohol hätten es ihm damals noch schlechter gehen lassen, denn sie hätten seine Depressionen verstärkt. Aber das habe er noch nicht gewusst.

Von Lütjenburg in die Großstadt

Rocko Schamoni, bürgerlich: Tobias Albrecht, ist Jahrgang 1966 und in der schleswig-holsteinischen Kleinststadt Lütjenburg aufgewachsen, nicht größer als ein Dorf. Als jungen Erwachsenen zog es ihn in die Großstadt nach Hamburg: „Ich fand das Dorf zu eng für mich, ich wollte gerne Musik machen und fand alles, was aus der Kunst kam interessant. Doch da gab es enorm wenig Angebote auf dem Land.“

Von Fans der Toten Hosen mit Gemüse beworfen

Der Musiker war unter anderem mit der Band „Die Toten Hosen“ auf Tour. „Schon ab dem dritten Abend habe ich gemerkt, dass das Zusammensein mit den Bands wunderbar ist, aber nicht mit den Fans von den Bands“, erinnert sich Schamoni. Die Fans hätten ihn nicht gekannt und nicht gewollt. Sie hätten dann angefangen, ihn mit Gemüse zu bewerfen. Das sei sehr hart gewesen. Danach sollte er als Teenie-Star aufgebaut werden, als Nachfolger der Band „Die Ärzte“, aber das habe nicht gepasst und da sei er nach einem Jahr wieder raus gewesen: „Es gab so eine richtig große Teenie-Offensive, die mit mir gestartet wurde und die ich überhaupt gar nicht gut verkraftet habe.“ Er habe sich einfach nicht wohl gefühlt, so Schamoni: „Ich hab gemerkt: Ich bin das nicht. Ich bin dafür nicht glatt genug und ich bin dafür nicht knuddelig und knautschig genug. Ich passe da nicht rein. Ich bin nicht so biegsam und lieblich und süßlich, wie die sich das gewünscht haben.“

Kunststudium mit Daniel Richter

Nach dem Flop als Teenie-Star habe er nicht recht gewusst, was er machen sollte, erzählt Rocko Schamoni. Daniel Richter hätte damals zu ihm gesagt: „Komm doch in die Kunsthochschule, da ist ein toller Professor, Werner Büttner.“ Rocko Schamoni hat sich beworben und gemeinsam mit Daniel Richter Kunst studiert. Die beiden kennen sich aus ihrer Jugendzeit, denn beide kommen aus Lütjenburg. „Daniel war der erste Punk bei uns und wir haben uns immer an ihm orientiert“, erinnert sich Rocko Schamoni. Er habe immer die neuesten Platten, Zeitschriften und Bücher nach Lütjenburg gebracht. Bis heute hängt Rocko Schamoni an der Bildenden Kunst: „Ich zeichne ganz gut, Farben sind leider nicht meine Stärke, deswegen arbeite ich mit Holzschnitt und Linol.“
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Rocko Schamoni: „Mein ganzes Leben ist Kunst“

In seinem neuen Buch „Pudels Kern“ befasst sich Rocko Schamoni mit den 80er-Jahren in Hamburg. Für die Recherche hat er sich alte Tagebuchaufzeichnungen von sich angesehen. „Ich fand die Tagebuchaufzeichnungen erstmal beschämend“, sagt er in SWR Kultur: „Weil ich mit 19 Jahren versucht habe, die Welt pathetisch darzustellen und unglaublich gejammert habe – und mich selbst wahnsinnig bemitleidet.“ Das zu lesen sei ganz schön gruselig gewesen. Sowohl Pathos also auch Selbstmitleid seien inzwischen von ihm größtenteils abgefallen, aber „es ist ein merkwürdiger Moment, wenn man sich selbst plötzlich auf die Schliche kommt“.

Alternative Szene der 80er-Jahre in Hamburg

Rocko Schamonis Buch handelt von Wildheit, Grenzüberschreitungen, dem Versuch, sich selbst zu finden, aber auch dem Fakt, „dass ich mich selbst eher verloren als gefunden habe“. Drogen und Alkohol hätten es ihm damals noch schlechter gehen lassen, denn sie hätten seine Depressionen verstärkt. Aber das habe er noch nicht gewusst.

Von Lütjenburg in die Großstadt

Rocko Schamoni, bürgerlich: Tobias Albrecht, ist Jahrgang 1966 und in der schleswig-holsteinischen Kleinststadt Lütjenburg aufgewachsen, nicht größer als ein Dorf. Als jungen Erwachsenen zog es ihn in die Großstadt nach Hamburg: „Ich fand das Dorf zu eng für mich, ich wollte gerne Musik machen und fand alles, was aus der Kunst kam interessant. Doch da gab es enorm wenig Angebote auf dem Land.“

Von Fans der Toten Hosen mit Gemüse beworfen

Der Musiker war unter anderem mit der Band „Die Toten Hosen“ auf Tour. „Schon ab dem dritten Abend habe ich gemerkt, dass das Zusammensein mit den Bands wunderbar ist, aber nicht mit den Fans von den Bands“, erinnert sich Schamoni. Die Fans hätten ihn nicht gekannt und nicht gewollt. Sie hätten dann angefangen, ihn mit Gemüse zu bewerfen. Das sei sehr hart gewesen. Danach sollte er als Teenie-Star aufgebaut werden, als Nachfolger der Band „Die Ärzte“, aber das habe nicht gepasst und da sei er nach einem Jahr wieder raus gewesen: „Es gab so eine richtig große Teenie-Offensive, die mit mir gestartet wurde und die ich überhaupt gar nicht gut verkraftet habe.“ Er habe sich einfach nicht wohl gefühlt, so Schamoni: „Ich hab gemerkt: Ich bin das nicht. Ich bin dafür nicht glatt genug und ich bin dafür nicht knuddelig und knautschig genug. Ich passe da nicht rein. Ich bin nicht so biegsam und lieblich und süßlich, wie die sich das gewünscht haben.“

Kunststudium mit Daniel Richter

Nach dem Flop als Teenie-Star habe er nicht recht gewusst, was er machen sollte, erzählt Rocko Schamoni. Daniel Richter hätte damals zu ihm gesagt: „Komm doch in die Kunsthochschule, da ist ein toller Professor, Werner Büttner.“ Rocko Schamoni hat sich beworben und gemeinsam mit Daniel Richter Kunst studiert. Die beiden kennen sich aus ihrer Jugendzeit, denn beide kommen aus Lütjenburg. „Daniel war der erste Punk bei uns und wir haben uns immer an ihm orientiert“, erinnert sich Rocko Schamoni. Er habe immer die neuesten Platten, Zeitschriften und Bücher nach Lütjenburg gebracht. Bis heute hängt Rocko Schamoni an der Bildenden Kunst: „Ich zeichne ganz gut, Farben sind leider nicht meine Stärke, deswegen arbeite ich mit Holzschnitt und Linol.“
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